Re: Mobiltelefon und LINUX

From: Thomas Strathmann <thomas_at_pdp7.org>
Date: Thu, 24 Feb 2011 14:59:21 +0100

On 2/24/11 09:02 , Christoph Matros wrote:
> Es ist zwar wohl noch ein halbes Jahr hin, bis sich die Frage wieder stellt,
> aber ich möchte die Fühler schon einmal ausstrecken. Letztlich möchte ich
> nicht das Gleiche erleben, wie eine Bekannte. Tolles neues Handy. Wird auch
> klasse als Massenspeicher über USB erkannt. Nur für die Datenübertragung von
> Kalender und Telefonbuch braucht sie einen Google-Mail-Account, um ihr Handy
> dann über das Internet mit ihrem Outlook abzugleichen. Abhilfe schafft nur die
> teure Software eines Drittanbieters.
> Haltet mich ruhig für paranoid, aber meine privaten Daten und das Internet
> sind zwei Aspekte, die nicht zusammen gehören. Schon gar nicht, wenn der
> Begriff "Google" dabei fällt. Und wieso auch? Beide Geräte liegen, friedlich
> über ein Kabel vereint, nebeneinander. Warum soll ich da den (teuren) Weg über
> das Internet gehen?
>
> Ich stelle keine wirklich großen Ansprüche. Man sollte mit dem Gerät
> telefonieren können und es sollte klingeln, wenn man angerufen wird. Und SMS
> versteht sich ebenfalls von selbst. Es sollte einen übersichtlichen Kalender,
> ein ausführliches Adressbuch und eine ToDo-Liste haben und ein entsprechend
> großes Display. Und es muß per Kabel mit den üblichen Verdächtigen auf meinem
> Pinguin-Rechner syncronisierbar sein. Kamera und MP3-Player sind nette
> Zugaben, aber nicht zwingend notwendig.

Ich hatte diese Frage mir auch gestellt, und stelle sie eigentlich immer
noch, denn ich habe ähnliche Anspräche (eigentlich dieselben) wie du an
ein "smartes" Mobiltelefon und möchte nicht, dass meine Daten
automatisch oder zum Zwecke der Vermeidung kostenpflichtiger
Drittanbietersoftware gezwungenermaßen mit irgendwelchen Webdiensten
u.Ä. synchronisiert werden. Neben der reinen Ärgerlichkeit, die du
beschreibst, stört mich daran auch, dass man ja nicht wissen kann, wer
letztlich mal meine persönlichen Daten in die Finger bekommt. Wer die
haben will, soll wenigstens den Mumm haben, mir das Telefon physikalisch
zu klauen anstatt vielleicht in irgendeinen Dienst einzubrechen oder
mein Passwort dort zu knacken. Ob Google oder wer anders, ist mir dabei
gleichgültig. Ähnlich wie es mir egal ist, welche Bank sich den Inhalt
meines Schlißefachs hat klauen lassen.

Und dann gibt (oder gab) es noch die "Fricklertelefone", die Linux groß
anpreisen anstatt es einfach zu benutzen. Erinnert auch ein wenig an die
Marketingschlachten zwischen den Spielkonsolenherstellenherstellern um
die Bitbreite irgendwelcher verbrauter Komponenten. Technisch vielleicht
interessant, aber für die reine Nutzung ziemlich egal.

Wegen all dieser Überlegungen bin ich immer noch bei meinen (schon
damals gebraucht gekauften) Palm Treo 680, der sich mit den üblichen
Tools problemlos synchronisieren lässt.

Der Palm Pre reizt mich auch von Anfang an, weil er aus meiner Sicht
alles bietet, was man vielleicht brauchen könnte, allen voran eine
halbwegs brauchbare Tastatur (obwohl die am Treo doch besser ist; und
Blackberry auch ordentlich zu sein scheint). Nur werden dort anscheinend
immer noch die Daten auch irgendwohin "gebeamt". Und das Synchronisieren
erscheint wohl dem von dir beschriebenen Szenario mit Goggle-Konto zu
gleichen, wenn man keine Zusatzsoftware kauft.

        Thomas

-- 
Thomas S. Strathmann                            http://pdp7.org/blog/
Received on Thu Feb 24 2011 - 14:59:21 CET

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