Rene Wagner wrote:
> > Zum Beispiel bin ich nicht davon überzeugt, dass die Treibersituation
> > durch freie Treiber besser wird. Ich bin eher davon überzeugt, dass die
> > Hersteller, die mit dem was sie tuen Geld verdienen, einfach wenig
> > Interesse haben ihr geistiges Eigentum - ihr Kapital - preiszugeben,
> > womit, um beim Beispiel Grafikkarten zu bleiben, unter anderem auch
> > Geschwindigkeitsvorteile begründet sind.
>
> Womit verdienen Harwarehersteller doch gleich ihr Geld? Richtig, sie
> verkaufen Hardware. Es verlangt niemand, dass ein Hardwarehersteller
> die interne Logik (meist als HDL) seiner Chips offenlegt.
Eben. Es reicht vollkommen aus, wenn die Hersteller schreiben:
Schreib in Register XYZ das Byte AB und es passiert dieses.
Schreib in Register UVW das Byte CB und es passiert jenes.
Wenn in Register WXY das Byte CA steht, dann findest Du in Register
UXW ein Wort in BE, das foo bedeutet.
...
> Es geht hier lediglich um eine Schnittstelle. Daraus sind u.U. in der
> Tat gewisse Rueckschluesse moeglich. Aber Hardware-Design verlangt
> so viel Erfahrung, dass ich bezweifle, dass ein Konkurrent entscheidende
> Informationen aus der Schnittstellenbeschreibung oder einem freien
> Treiber, der diese nutzt, ziehen kann.
Und glaubt mal bloß nicht, nur weil Freie Software Entwickler quasi
als Hobby einen Chip anhand eines disassemblierten Windows-Treibers
reverse-engeneeren, daß andere Firmen, die mit dem Anbieter
konkurrieren das gleiche nicht mit professionelleren Werkzeugen machen
können.
> Und ausserdem ist die Offenlegung der Hardwareschnittstelle gar nicht
> so ungewoehnlich, wie Du es hier beschreibst. Im Gegenteil war das lange
> Zeit der Normalfall...
Als die Techniker noch mehr zu sagen hatten als Wirtschafter und
Marketingdroiden...
> > Ich würde auch lieber einen native Treiber für das entsprechende System
> > verwenden! Wenn aber keinen gibt kann ich entweder die Arbeit
> > einstellen, Windows installieren oder mich mit dem Problem abfinden und
> > den nötigen Mittelweg nehmen anstatt abzuwarten bis die Software für die
> > drei Jahre alte Hardware endlich funktioniert.....
>
> Du hast nicht verstanden worum es mir ging. Es gibt einen anderen Weg.
>
> Du bist der Kunde. Mit Deiner Kaufentscheidung unterstuetzt Du den
> jeweiligen Hersteller nicht nur finanziell sondern auch in seiner
> Produkt-/Treiberpolitik.
Genau. Sagt euren Hardware-Händlern, daß ihr mit GNU/Linux arbeitet
und Hardware braucht, für die es auch freie Treiber gibt. Gibt's die
nicht, muß er sich um andere Hardware kümmern. Es ist ja nicht so,
daß es nur eine einzige WLAN-Karte gibt. Die Auswahl ist da. Nutzt
sie.
> Wenn wir nicht endlich anfangen, diese Marktmacht einzusetzen, wird sich
> nie etwas aendern. Fuer Grafikkarten gibt es uebrigens demnaechst
> hoffentlich eine Alternative - das Open Graphics Project [1].
Gruesse,
Joey
-- MIME - broken solution for a broken design. -- Ralf BaechleReceived on Mon, 31 Jan 2005 07:52:44 +0100
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