On Wed, 2005-01-19 at 10:11, Roland Marcus Rutschmann wrote:
> Am Dienstag, 18. Januar 2005 20:20 schrieb Rene Wagner:
> > Sowohl Opie als auch GPE verfuegen ueber eine Bildschirmtastatur. GPE
> > hat zudem eine sehr zuverlaessige Schrifterkennung (fuer einzelne
> > Buchstaben allerdings) und seit neuestem wird auch Dasher unterstuetzt.
>
> das mit der Schriftenerkennung meinte ich.
Unter GPE laeuft das mit Rosetta. Einige Zeichen machen noch Probleme,
die sich aber durch ein "Trainieren" beheben lassen sollten. Dafuer
gibt es ein Konfigurationsprogramm, in dem man die Vergleichsbuchstaben
eingeben kann.
> Ist denn eher GPE oder Opie zu
> empfehlen?
Das haengt wieder von den persoenlichen Anforderungen/Prioritaeten ab.
Ein kurzer Ueberblick ohne Anspruch auf Korrektheit/Vollstaendigkeit:
GPE basiert auf den schon vom Desktop bekannten Technologien wie X und
GTK+ (wobei natuerlich auch andere X basierte Toolkits verwendet werden
koennen), sowie diversen freedesktop.org Standards. GPE wird als
eigenstaendiges Projekt unabhaengig entwickelt. Alle Bibliotheken
stehen unter LGPL oder anderen Lizenzen, die eine weitgehend
uneingeschraenkte (auch proprietaere) Nutzung erlauben.
Opie hingegen basiert auf Qt/embedded. Applikationen muessen also
Qt/embedded als Toolkit verwenden (und in C++ geschrieben sein), um
ueberhaupt etwas auf dem Display (Framebuffer) darstellen zu koennen.
Sie muessen daher speziell fuer Opie entwickelt sein oder aufwaendig
portiert werden.
Ausserdem ist die Entwicklung in gewisser Weise abhaengig von Trolltech
als Hersteller von Qt/embedded, wobei hier insbesondere die
Lizenzpolitik von Trolltech (GPL oder proprietaer Dual-Lizenz) einen
bedenkenswerten Faktor darstellt.
In Sachen Performanz wird von einigen Opie Entwicklern immer wieder
angefuehrt, Qt/e sei im Vergleich zu X+GTK+ schlanker und
schneller/interaktiver, einige Nutzer behaupten das Gegenteil. Das hat
noch niemand mit Zahlen untermauert, ich halte es fuer FUD (in beiden
Richtungen).
Bei der Entwicklungsumgebung (im Sinne von Programmiersprache und
Bibliotheken) wird ebenfalls immer auf die Vorteile von C++ gegenueber
C verwiesen.
Ich denke, jeder C++ Entwickler wird die C++ Standard Library schnell
vermissen, die libstdc++ ist mit 3.5MB naemlich fuer einen PDA ein solch
grosser Brocken, dass man sie eher weglassen moechte.
Ausserdem kann man auch in C objektorientiert programmieren (ohne
unterstuetzende Sprachkonstrukte allerdings) und umgekehrt gibt's auch
C++ Bindings fuer GTK+.
Vom Standpunkt eines Nutzers aus ist festzustellen, dass Opie schon
laenger "dabei" ist und ueber mehr Applikationsentwickler v.a. durch
die Zaurus-Verbreitung in den USA verfuegt (wobei das ohne
persoenliche Erfahrungen schlecht zu bewerten ist - Quantitaet ist
nicht immer auch gleich Qualitaet).
Bei GPE fehlt es den PIM Applikationen in einigen Feldern noch an
Features. Dafuer stehen durch X weit mehr eigentliche Desktop
Applikationen zur Verfuegung (vom Speicherplatz natuerlich begrenzt)
bzw. lassen sich leicht portieren.
Fazit:
Am besten selbst ausprobieren bzw. die Konsequenzen der jeweiligen
Lizenzpolitik selbst abwaegen.
> > PS: Nicht ohne serielles Cradle ersteigern, sonst wird das Flashen
> > schwierig...
>
> Vielen Dank, das ist doch ein wichtiger Tip. (äh Tipp). Kriegt man das auch
> sonst als Zubehör?
Ich denke schon, kann es aber nicht mit Sicherheit sagen.
Rene
Received on Thu, 20 Jan 2005 13:47:27 +0100
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