Re: Installationsparty

From: Rene Wagner (reenoo@gmx.de)
Date: Mon Dec 08 2003 - 20:58:21 CET


On Mon, 2003-12-08 at 18:44, Kevin Price wrote:
> > ich wäre an dieser Install-Party interessiert! Ich habe jedoch auch
> > schon von vielen gehört, dass Debian nicht so optimal ist, wegen
> > dieser Unterscheidung zwischen Testing und Stable....
>
> Wenn man sich ein paar Minuten mit apt-Pinning beschäftigt, dann ist man
> eigentlich ganz froh über diese Einteilung. Meine Desktop- und
> Server-debian-Systeme sind im wesentlichen Testing.

Also ich habe gerade ein Unstable auf meinem Laptop installiert und
muss sagen, dass das recht stable laeuft ;)

Debootstrap schmierte zwar bei dem Versuch sid direkt zu installieren
reproduzierbar ab (fehlende lib), aber nach der Installation von woody
und einem dist-upgrade laeuft alles bestens.

(Ein Tip an aller mit Linux 2.6... apt-get install module-init-tools)

> Und weil man ganz
> ohne "sich damit beschäftigen" doch nicht klarkommt, mache ich das ja
> mit Beamer, Erklärungen, Vormachen/Nachmachen, Q&A. Wenn schon Linux als
> Desktop für Ein-/Umsteiger, dann gleich die vernünftige Distro, nicht
> daß man sich dann später wieder an neue Sachen gewöhnen muß...
>
> > Vielleicht könnte man auch, quasi paralel, eine Gento Installation und
> > Config. zeigen?
>
> Habe noch nie gentoo installiert.

Von einer Installation kann bei gentoo eigentlich nicht die Rede sein.
Was man installiert ist ein minimales System auf dem man den gcc
anschmeisst und sich ein komplettes System kompiliert. Das funktioniert
dann zwar (meist) in Perfektion und man erhaelt ein huebsches sehr
aktuelles System.

Funktioniert jedoch etwas nicht, steht man entweder (als Anfaenger auf
jeden Fall) im Regen, oder darf seine Zeit damit verschwenden ebuilds
(das sind bei gentoo die Dateien, die u.a. beschreiben wie ein Programm
zu kompilieren ist) zu reparieren, Makefiles zu patchen, ...

Das ist wirklich nichts fuer Anfaenger und mir macht es auf Dauer auch
keinen Spass, obwohl ich die auftretenden Probleme normalerweise loesen
kann. Zeit hat man nun mal nur begrenzt.

> Ich fände das zwar mal interessant zu
> sehen, aber wegen der Zeit finde ich,

Zeit ist ein gutes Stichwort. Wie lange es dauert ein komplettes System
mit X und Gnome (noch schlimmer KDE) zu kompilieren, duerfte wohl klar
sein. Und mit "Dann halt 'ne Kaffeepause..." wird das auch nichts, es
sei denn man steht auf Koffeinvergiftung.

> man sollte sich auf eine Sache
> konzentrieren, und lieber eine Sache richtig machen als zwei halbe, sei
> mir deswegen nicht böse. Aber vielleicht gibt's mal demnächst eine
> ähnlie Gentoo-Veranstaltung, wo ich dann Gast wäre, und vielleicht ist
> debian auch für Dich eine vernünftige Alternative?

Fuer alle, die ein pflegeleichtes System wollen, fuehrt an debian
kein Weg vorbei.

>
> > Interessant wären auch so Themen wie Multimedia und Grafik! Bei mir war
>
> Also ich wüßte jetzt keine Codecs, die man nicht entweder von debian
> selbst erhält, oder von Christian Marillat. Zwar verhält sich die
> rechtliche Lage seiner debian-Pakete nicht *ganz* so wie die
> Distribution (hatten wir letztens schonmal) aber für eine schnelle
> praktische Lösung geht es gut. Welche Codecs fehlen Dir denn? Ach so
> doch: Musepack ist eine Ausnahme. Das Problem ist aber leicht lösbar...
>
> Solltest Du Dich noch anmelden und kommen, dann bring doch einfach
> fragliche Medien z.B. auf CD mit, und wir probieren, bis es klappt.

Da gentoo sich nicht sonderlich um Lizenzen kuemmert (und
wahrscheinlich auch nicht kuemmern muss - die eigentliche Software wird
ja nicht weiterverbreitet), sieht das bei Themen wie Mplayer oder Java
natuerlich einfacher aus.

>
> > es früher oft das Problem, dass ich wegen mancher V-Codecs, die nicht
> > laufen wollten, stets wieder ein Windoof starten musste... Vielleicht
> > könnte man z.B. darauf eingehen. Auch interessant sind Graka-Treiber,
> > wenn man z.B. mal in die Verlegenheit kommt und spielen will.
>
> Von Spielen am PC halte ich nicht so viel...nun hilf mir mal auf die
> Sprünge: Die aktuellen Linux-Spiele gehen über den X-Server, richtig?
> Also muß man nur einen passenden X-Server für seine Hardware haben? Und
> der XFree86 Version 4.3.0 unterstützt auch die Geforce-4-Reihe, das habe
> ich mal probiert. Sollte also alles auch mit debian kein Problem sein...
> ansonsten gibt es ein paar Live-Game-CDs mit gentoo. Davon könnte man
> sich evtl etwas abgucken? AFAIK sind die jedoch alle non-free.

Hier gilt das gleiche wie oben. Nvidia Treiber lassen sich bei gentoo
z.B. per "emerge nvidia-kernel" installieren.
Aber die ebuilds sind kein Geheimnis und im wesentlichen (mehr oder
weniger) einfache Scripts. Man sollte die Schritte analog auch auf
einem debian System nachvollziehen koennen.

>
> > NVidia stellt ja mittlerweile recht gute Treiber zur Verfügung, bei
> > ATI scheint es da noch etwas dünner abgesiedelt zu sein.
>
> Ich glaube auch, Nvidia-Unterstützung ist tendenziell besser als ATI,
> aber viele ATI-Karten gehen auch. Müßte man im Einzelfall klären.

Mit nvidia Treibern kommt XFree86 an kommerzielle X-Server heran, oder
uebertrifft diese sogar. Das sieht bei anderer Hardware anders aus.

>
> > Vielleicht auch interessant für einen anderen Workshop wären Themen
> > ala: Programmieren mit Linux: Wie richte ich mir eine vernünftige IDE
> > ein, auf der man SDL und OpenGL sofort programmieren kann...
>
> Welche IDE dachtest Du denn? Klingt interessant, vielleicht aber bißchen
> weitgehend für den Ein-/Umsteiger-Workshop am 20. Die beste IDE für PCs
> ist wohl Visual Studio, das ist aber nun mal Microsoft. Was benutzt Du denn?

Das interessiert Anfaenger wohl eher weniger und ist reine
Geschmacksache. Meine Antwort auf die Frage nach einer IDE waere wohl
bash+vim...

Ansonsten sind anjuta und bedingt (weil riesig) auch kdevelop zu nennen.
Eine lauffaehige eclipse Installation habe ich noch nicht gesehen.

Speziell fuer SDL und/oder OpenGL gibt es glaube ich nichts.

>
> Es ist schon ein spannendes Thema, denn einige sagen, Debian ist nicht
> ganz so reibungslos für Linux-Neulinge.

Das haengt vom Einzelfall ab. Ich moechte sehen, wie SuSE auf mein
Laptop kommen soll, das nur mit 2.6er Kernel laeuft und keine optischen
oder Diskettenlaufwerke hat ;)

[...]
> Nicht zuletzt sehe ich diese Meinung darin unterstützt, daß die
> Knoppix-CD auf debian basiert ist. Für eingefleischte Windoze-Nutzer,
> die Alternativen nicht ablehnen, ist die Knoppix-CD schon ziemlich
> beeindruckend, vieles klappt einfach auf Anhieb. Was Knopper mit einer
> CD für eine Fülle an unterschiedlicher Hardware hinkriegt, das sollten
> wir doch auch für rund 10 Einzelfälle machen können, zudem aber viel
> maßgeschneiderter.

In Knoppix steckt schon einiges drin... Manchmal kann aber (sofern
moeglich ;) ein Booten von einer Knoppix CD wertvolle Hinweise in Form
von Konfigurationsdateien (XFree etc.) o.ae. liefern.

In diesem Sinne viel Erfolg bei der Install-Party.

Gruss,

Rene



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