heise online: Niedersachsen will mehr Open-Source-Software einsetzen


Subject: heise online: Niedersachsen will mehr Open-Source-Software einsetzen
From: cw (chw@firemail.de)
Date: Thu Aug 24 2000 - 13:48:20 CEST


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Niedersachsen will mehr Open-Source-Software einsetzen

In Niedersachsens Landesverwaltung[1] soll der Einsatz von
Open-Source-Software ausgebaut werden, bestätigte das Finanzministerium[2]
des Bundeslandes auf Anfrage von c't. Anlässlich einer kleinen Anfrage der
Abgeordneten Rebecca Harms von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag[3] hieß es,
das Land setze im Bereich Internet und Intranet "konsequent" auf Linux.

Darüber hinaus teile die Landesregierung die Einschätzung[4] der
Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für
Informationstechnik (KBSt[5]), wonach Systeme der freien Software in
Zukunft auch am Arbeitsplatz in der öffentlichen Verwaltung zum Zuge kommen
sollen. Software mit offenen Quellcodes sei "transparent und wechselfähig".
Außerdem sei es sinnvoll, der Monopolisierung entgegenzutreten, erklärte
ein Sprecher des Ministeriums. Für Oktober steht eine Fortbildung für die
IT-Entscheider des Landes mit Schwerpunkt Open Source auf dem Programm. Ein
Workshop zum Zwecke des Erfahrungsaustauschs mit der Bundesverwaltung ist
ebenfalls geplant.

Bisher verlässt sich die Landesverwaltung nach eigenen Angaben allerdings
noch zu rund 80 Prozent auf Produkte von Bill Gates. Auch die Software des
niederländischen Unternehmens Baan, mittels derer das Haushalts- und
Zahlungswesen an insgesamt 13.000 Arbeitsplätzen modernisiert wird,
arbeitet im Land mit Microsoft-Systemen. Der Wandel könne sich nur durch
Migration vollziehen, meinten die IT-Spezialisten des Ministeriums. Bei der
Frage, wo der Einsatz von Open-Source-Software künftig sinnvoll sei, werde
die Beantwortung der kleinen Anfrage helfen. Das koordinierende
Finanzministerium wollte diesem Ergebnis aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht
vorgreifen. Allerdings müssten auch Fragen der Fehlerbehebung und des
Services in die Kostenrechnung einbezogen werden. Bis Anfang September
sollen die Stellungnahmen der Fachressorts vorliegen.

"Bisher wird jeder Entwicklungssprung von Microsoft nachvollzogen,
unabhängig davon, ob dies den individuellen Anforderungen am Arbeitsplatz
gerecht wird", kritisiert Harms die Entwicklung. Sie fordert die
Landesregierung auf, die Chancen von Open-Source-Software zu nutzen.
Ermitteln will Harms mit ihrer Anfrage nicht nur, wo bereits
Open-Source-Produkte eingesetzt werden. Sie will wissen, wieviel Geld das
Land für Microsoft-Lizenzgebühren ausgibt, wieviel ein Systemwechsel kosten
würde und welche Einsparpotenziale dadurch entstünden. Ob das Land mit
seiner Absichtserklärung ernst meint, könnte sich schon bei der Einführung
eines neuen Interpol-Fahndungssystems für die Polizei erweisen. Wie aus
Polizeikreisen verlautete, haben sich die Bundesländer verpflichtet, im
Jahr 2001 auf ein neues System umzusteigen. (Sabine Preisler) (prak[6]/c't)

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 http://www.heise.de/newsticker/data/prak-22.08.00-000/

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 [2] http://www.niedersachsen.de/MF1.htm
 [3] http://www.landtag-niedersachsen.de/
 [4] http://www.heise.de/newsticker/data/odi-04.04.00-000/
 [5] http://www.kbst.bund.de/
 [6] mailto:prak@ct.heise.de

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Interessante Nachricht! Läßt mich hier hoffen, endlich etwas vernünftiges vorgesetzt zu bekommen.



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