Europäischer Aktionstag "Freiheit statt Angst - Stoppt den Überwachungswahn!" am 11. Oktober 2008

From: Can Filip Sakrak <averell_at_lug-bremen.info>
Date: Sat, 30 Aug 2008 21:36:28 +0200

Aktion: Groß-Demonstration
Thema: Überwachungswahn, Gefährdung und Beschneidung der Privatsphäre
          und Demokratie
Datum: 11. Oktober, 14:00 Uhr
Ort: Berlin, Alexanderplatz

Anfahrt: Bequem per Demo-Bus aus bis 100 Städten in ganz Deutschland
https://shop.foebud.org/index.php?cName=-demobus-bremen-c-36_42_50

Aktions-Infos:
http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Freedom_Not_Fear_2008
http://www.heise.de/newsticker/Buergerrechtler-rufen-zur-Grossdemo-gegen-Ueberwachung-nach-Berlin--/meldung/113413
http://www.heise.de/newsticker/Mit-dem-Sonderbus-zur-Demo-gegen-den-Ueberwachungswahn-in-Berlin--/meldung/114297

Hintergründe:
http://www.zeit.de/online/2007/21/Amnesty
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23625/1.html
http://www.heise.de/ct/hintergrund/meldung/85995
http://www.heise.de/ct/hintergrund/meldung/66857
http://www.freitag.de/2007/27-28/07280301.php
http://hp.kairaven.de/law/index.html
http://www.zeit.de/online/2007/34/wissenschaft-terrorverdacht-indizien

Einladung:
Eine breite Bewegung von Aktivisten und Organisationen ruft alle
Menschen auf, sich am Protest gegen Ãœberwachung durch Unternehmen und
Regierungen zu beteiligen. Am 11. Oktober 2008, gehen besorgte Menschen
in ganz Europa unter dem Motto "Freiheit statt Angst" auf die Straße.
Friedliche Proteste und kreative Aktionen, von Protestmärschen bis
Parties, finden gleichzeitig in vielen europäischen Hauptstädten statt.

Der Ãœberwachungswahn greift um sich. Staat und Unternehmen registrieren,
überwachen und kontrollieren uns immer vollständiger. Egal, was wir tun,
mit wem wir sprechen oder telefonieren, wohin wir uns bewegen oder
fahren, mit wem wir befreundet sind, wofür wir uns interessieren, in
welchen Gruppen wir engagiert sind - der "große Bruder" Staat und die
"kleinen Brüder und Schwestern" aus der Wirtschaft wissen es immer genauer.

Der daraus resultierende Mangel an Privatsphäre und die Vertraulichkeit
gefährdet die Freiheit des Glaubensbekenntnisses, die Meinungsfreiheit,
die Pressefreiheit, die Koalitionsfreiheit, Unternehmensintegrität, die
Arbeit von Ärzten, Beratungsdiensten, und Rechtsanwälten.

Die vielfältige Agenda der Reform des Sicherheitssektors umfasst die
Aufhebung der Trennung von Polizei, Geheimdiensten und Militär, und
gefährdet damit die Gewaltenteilung und -balance.

Unter Einsatz von Massen-Überwachungstechnologie führt die grenzenlose
Zusammenarbeit von Militär, Geheimdiensten und Polizei-Behörden zu einer
"Festung Europa", die sich gegen Flüchtlinge und anders aussehende
Menschen richtet, aber zum Beispiel auch politische Aktivisten, arme und
unterprivilegierte Menschen und Sportfans betrifft.

Menschen, die sich ständig beobachtet und überwacht fühlen, können sich
nicht unbefangen und mutig für ihre Rechte und eine gerechte
Gesellschaft einsetzen. Massenüberwachung setzt damit die Basis einer
demokratischen und integrativen Gesellschaft aufs Spiel.
Massenüberwachung gefährdet auch die Arbeit und das Engagement von
Organisationen der Zivilgesellschaft.

Überwachung, Misstrauen und Angst verändern unsere Gesellschaft
schrittweise in eine Gesellschaft unkritischer Verbraucher, die "nichts
zu verbergen haben" und dem Staat gegenüber - zur vermeintlichen
Gewährleistung totaler Sicherheit - ihre Freiheitsrechte aufgeben. Eine
solche Gesellschaft wollen wir nicht!

Wir wissen, dass der Respekt vor unserer Privatsphäre einen wichtigen
Teil unserer menschlichen Würde darstellt. Eine freie und offene
Gesellschaft kann ohne bedingungslos private Räume und Kommunikation
nicht existieren.

Die zunehmende elektronische Erfassung und Ãœberwachung der gesamten
Bevölkerung bietet keinen verbesserten Schutz vor Kriminalität. Sie
kostet Millionen von Euro und gefährdet die Privatsphäre unschuldiger
Bürger. Wo Angst und Aktionismus regieren, bleiben gezielte und
nachhaltige Maßnahmen zur Stärkung der Sicherheit ebenso auf der Strecke
wie ein Angehen der wirklichen, alltäglichen Probleme der Menschen; zum
Beispiel Arbeitslosigkeit, Armut und der Schutz von abhängig Beschäftigten.

Um gegen Sicherheitswahn und die ausufernde Ãœberwachung zu protestieren,
gehen wir in ganz Europa am 11. Oktober 2008 auf die Straße. Wir rufen
alle auf, sich unseren friedlichen Protesten anzuschließen. Die
Politiker sollen sehen, dass die Bürger für den Schutz unserer
Freiheiten wieder auf die Straße gehen! Wer sich dem Aufruf öffentlich
anschließen möchte, der schickt eine E-Mail an
kontakt_at_vorratsdatenspeicherung.de

Schnellentschlossene aufgepasst: Wer bequem per Bus direkt an die Demo
angefahren werden möchte, per ausgeklügeltem Farbleitsystem zum Bus
zurückgeführt werden möchte und sein Ticket dafür bis zum 31. August
2008 bestellt, kann 20% sparen. Der Versand der Tickets ist kostenlos:
  https://shop.foebud.org/index.php?cName=-demobus-bremen-c-36_42_50

Am Aktionstag wird es eine Sperrzone geben und nur diese organisierten
Busse werden direkt an die Demo ranfahren können.

Viele Grüße
Can Filip Sakrak

-- 
> Unsere janusköpfigen Repräsentaten [...] sind freie Sklaven, die
> gezwungen sind, unliebsame Richtlinien gegen ihren Willen
> durchzusetzen, die sie vorher völlig frei selbst verfasst haben.
(http://www.heise.de/tp/foren/S-Na-dann/forum-138775/msg-15036284/read/)

Received on Sat Aug 30 2008 - 21:36:28 CEST

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