Re: Rege Beteiligung am Stammtisch

From: Georg Basse (basse@linux-berater.de)
Date: Sat Apr 13 2002 - 11:47:14 CEST


Am Samstag, 13. April 2002 09:23 schrieb Martin Schulze:

> > Wobei noch zu benerken wäre, dass der Initiator beim Stammtisch in
> > letzter Zeit selten zugegen war. Ok, er ist viel für Debian tätig, und
> > sein Studium, welches Semestes war es noch ... Oh ich habs vergessen ...
>
> War das ein Angriff gegen mich? Ich fuehle mich auf jeden Fall von
> Dir dadurch schwer beleidigt! Ich kann gerne alles, was zum Stammtisch
> gehoert, sofort einstellen.

Halt mal !

Jetzt mal alle tief durchatmen und ersteinmal beruhigen.

OK ? Gut. Dann sag' ich mal kurz etwas.

Leider hat Ralf nicht so ganz unrecht. Linux ist auf dem Weg zum "normalen",
in positiver wie in negativer Hinsicht. Der Personenkreis, der sich heute mit
Linux beschäftigt ist ein anderer als der, mit dem wir 1994 angefangen haben
(he, in 2 Jahren würde der Stammtisch 10 Jahre).

Es ist nicht mehr so etwas besonderes, mit Linux zu arbeiten. Es ist auch bei
weitem leichter, Infomationen darüber zu kriegen. Mit dieser Normalisierung
ist auch das "Wir" Gefühl reduziert- und damit das Interesse an
gemeinschaftlichen Treffen.

Dazu kommt, dass mittlerweile der "Nur-Anwender" ziemlich überwiegt. Bei
Linux wird das Produkt und nicht das Projekt gesehen, die aktive Mitwirkung
tritt in den Hintergrund. Auch das merkt man natürlich auf einem Stammtisch.

Das war jetzt eher allgemein, es gibt auch nocht was spezielles zum
Oldenburger Stammtisch.

Zunächst das Thema "Initiator": Es sit schon so, dass öffentliche
Veranstaltungen wie der Linuxstammtisch einen "Kristallisationskeim"
brauchen, also jemand, der möglichst immer anwesend ist und ein wenig (!)
Leitung übernimmt. Besonders für Erstbesucher ist das eine wichtige Hilfe und
motiviert zum Wiederkommen. Das war anfangs in Oldenburg so, das ist in
Münster so, das ist (allerdings überzogen) in Hannover so.

Wenn Joey diese Rolle nicht übernehmen kann, dann muss es jemand anders tun.
Aber es ist nötig.

Das zweite Problem ist der Personenkreis. Mir war es von Anfang an immer
wichtig, den Stammtisch nicht als Uni-Veranstaltung erscheinen zu lassen und
ausserhalb der Uni etwas "Werbung" zu machen. Im wesentlichen geschah das mit
Auslagen in den oldenburger Buchläden.

Nach meinen letzten Besuchen in OL kam mir der Stammtisch schon weniger wie
eine Uni- als mehr wie eine Abiveranstaltung vor. Es wurde über viel geredet-
nur nicht über's Thema. Sorry- wäre ich das erste Mal dort gewesen, hätte es
mir leicht geschaudert; wiedergekommen wäre ich nicht.

OK, was also tun ? Mal zwei persönliche Vorschläge:

An Ralf: Mach' keine Gegenveranstaltung auf, sondern entwickle Initiative für
den vorhandenen Stammtisch. Gestalte ein neues Stammtisch-Faltblatt, gehe in
die Buchläden und platziere es bei den Linux-Büchern. Die Händler sind i.d.R.
einverstanden, wenn man ihnen klarmacht, dass es die potentielle
Käuferschicht zum Thema führt und letztlich den Umsatz steigert.

An Martin: Es ist wie mit jedem freien Projekt- wenn Du die Leitung nicht
mehr übernehmen möchtest, ist es Deine letzte Aufgabe, für einen Nachfolger
zu sorgen (frei nach Eric Raymond). Entscheide, was Du möchstest, aber tu' es
dann auch.

OK, Sorry für das lange Posting, aber es brannte mir doch auf der Seele.

Gruss- Georg



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