sehr geehrter herr otto,
ich hoffe doch sehr, daß sie ihre meinung zum kommerziellen einsatz
eines betriebssystems nicht von einer einzigen mail abhängig machen.
wenn sie schreiben, daß microsoft verhaßt sei, dann gehe ich davon aus,
daß sie sich gedanken über den grund für diesen status von microsoft in
der öffentlichkeit gemacht haben. ihnen dürfte daher auch bekannt sein,
daß die wohlformulierten antworten von microsoft in der regel wenig
weiterhelfen, außer man hat kürzlich das neueste softwarepaket erworben
(s.a. http://www.heise.de/newsticker/data/ps-09.03.01-000/).
daß sie die antwort von herrn nowak als beleidigend empfinden, hat wohl
durchaus seine begründung, doch bitte ich hierbei einige punkte zu
bedenken:
- wenn sie eine mail an eine freie gruppierung von linux-usern
versenden, sollten sie sich darüber im klaren sein, daß es sich nicht um
ein kommerziell ausgerichtetes forum handelt. dementsprechend fallen die
antworten in ihrer wortwahl gewiß freier aus, als sie es von der
support-hotline eines geschäftspartners gewohnt sind.
- die mail eines mitglieds einer linux-usergroup stellt keinesfalls ein
allgemeingültiges statement der "linuxgemeinde" dar (tschuldige wuffel,
aber is halt so ;-)). die linuxgemeinde ist vielmehr ein heterogenes
gemisch aus verschiedensten individuen, die eigenständige meinungen
vertreten (so auch diese mail - ich spreche hier nur für mich und nicht
für die lugo).
- so rüpelhaft ihnen die mail von herrn nowak erscheinen mag, hat sie
doch ihren wahren kern, der meiner ansicht nach nicht zu verleugnen ist:
linux ist durchaus ein freies betriebssystem und die mitglieder der
linuxgemeinde sind mit sicherheit sehr viel hilfreicher als der support
von microsoft, doch sollte bedacht werden, daß sie sich kommerziellen
support wünschten, und der ist und war noch nie irgendwo kostenlos, noch
wird er es je sein. die vorteile liegen bei linux nicht bei einem
kostenlosen support für firmen, sondern im konzept der
open-source-software (diesen punkt führe ich jetzt lieber nicht weiter
aus, sonst verhedder ich mich irgendwo im netz meiner eigenen
argumentation :-)). manpower hat nach wie vor ihre kosten, irgendwovon
muß schließlich auch ein student leben (auch wenn das gerücht kursiert,
daß studenten schon irgendwie ohne geld auskommen können und vom staat
bereits genug gefördert werden).
- eine antwort auf eine beleidigende mail sollte sich meiner meinung
nach nicht durch drohungen und gegenbeleidigungen auszeichnen, so
wohlformuliert sie auch sein mögen. derlei mails sind meiner meinung
nach nicht als "stil"voll einzuordnen. ganz nebenbei bemerkt beleidigen
sie mit ihrer mail nicht nur das individuum, daß sie beleidigt hat,
sondern sämtliche empfänger ihrer mail, was ich wiederrum als
außerordentlich schlechten stil bezeichnen möchte.
ich hoffe, ich konnte mit diesem kleinen statement ein wenig zur klärung
der situation beitragen, auch wenn ich nicht zu hoffen wage, daß alle
beteiligten sich mit weiteren beleidigungen zurückhalten.
In diesem Sinne,
Christian Billert
p.s.: schade, daß mein erster auftritt in der mailingliste so aussehen
mußte, aber ich konnte mir eine antwort einfach nicht verkneifen :-)
Wolfgang Otto wrote:
>
> Sehr geehrter Herr Nowak,
>
> wissen Sie schon, womit Sie demnächst Ihr Geld verdienen?
>
> Das Arbeitsamt zittert schon und Microsoft freut sich wieder mal.
>
> Die kleine Firma
>
> P.S.
> Wenn Ihr Mail der anerkannte Stil der Oldenburger Linux-Gruppe sein sollte,
> dann bedauere ich, über Linux nachgedacht zu haben. Microsoft ist zwar
> verhaßt,
> man erhält aber zumindest eine seriöse Antwort.
-- Mao-Tse-Tung: Wer früher stirbt ist länger tot. Schinken: Wer länger stirbt ist später tot. Kathrin: Wer kürzer stirbt ist schneller tot? Tina: Alles egal, tot ist tot! Benno: Was ist unendlich + etwas??? Baz: Wer um mich wirbt, dem geb ich Brot. Wenn Schinken stirbt, wird er zu Kot. Axel labert alle tot.
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