(no subject)


Matthias L. Jugel (leo@mud.de)
Tue, 17 Nov 1998 13:33:21 GMT


[Kommentar: aus der MorgenGrauen Zeitung: mg.mud.de]
[ Original aus Avalon: avalon.mud.de]

Rubrik: witze, Artikel: 8 von 8
Schaetzer (Rochus, 16. Nov 1998, 21:19:07):

(Von Kirnan@Avalon)

Den meisten von uns ist klar, dass das englische Wort Computer vom
Verb compute (rechnen, schaetzen) kommt, dass ein Computer also ein
Rechner oder Schaetzer ist.

Aber noch immer gibt es viele Zeitgenossen, die vielleicht gerade
erst anfangen, sich mit diesem komplexen Thema etwas naeher zu
befassen. Dieser Artikel soll all jenen helfen, die nicht mit einem
Spielbuben aufgewachsen sind und die nicht schon von Kind auf all
diese verwirrenden Begriffe wie eine Muttersprache auf natuerlichem
Wege erlernen konnten.

Mutterbrett und Riesenbiss:
Beginnen wir vielleicht mit den einfachen Dingen, die wir sehen,
anfassen und damit auch noch begreifen koennen! Alle Bausteine eines
Schaetzers werden als Hartware bezeichnet. Es ist sehr wichtig, bei
der Auswahl der Hartware sorgsam zu sein, denn nur auf guter Hartware
kann die Weichware richtig schnell laufen. Bei der Hartware ist das
Mutterbrett von besonderer Bedeutung. Das Mutterbrett soll unter
anderem mit einem Schnitzsatz von Intel ausgeruestet sein. Die
gleiche Firma sollte auch die ZVE (Zentrale Voranschreitungs-Einheit)
geliefert haben.

Damit wir uns bei der Arbeit richtig wohl fuehlen, sollten wir einen
17-Daumenlang-Vorzeiger und ein ordentliches Schluesselbrett
dazulegen. Damit auch anspruchsvolle Weichware eine gute Vorfuehrung
zeigt, muessen mindestens 32 Riesenbiss Erinnerung eingebaut sein.
Natuerlich gehoert neben dem 3 1/2-Daumenlang-Schlappscheibentreiber
auch eine Dichtscheiben-Lese-nur-Erinnerung zur Grundausruestung.
Eine Hartscheibe mit vier Gigantischbiss duerfte fuer die naechsten
zwei bis drei Jahre ausreichend Erinnerungsplatz fuer Weichware und
Daten bieten. Wenn wir unseren PS (persoenlichen Schaetzer) auch zum
Spielen benutzen wollen, sollten wir uns neben der Maus auch noch
einen Freudenstock und ein gutes Schallbrett anschaffen.

Winzigweich und Kraftpunkt:
So, damit sind nun die optimalen Grundlagen fuer Einbau und Betrieb
der Weichware geschaffen! Damit die Weichware auf unserer Hartware
ueberhaupt laufen kann, braucht es ein Betriebssystem. Es empfiehlt
sich heute, ein solches mit einem grafischen Benutzer-Zwischengesicht
zu installieren.

Besonders weit verbreitet sind die Systeme Winzigweich-Fenster 3.1

und das neuere Fenster 95 des gleichen Herstellers (Geruechten
zufolge soll uebrigens noch in diesem Jahr das brandneue Fenster 98
mit integriertem Zwischennetz - Erforscher erscheinen - letzteres ist
aergerlich fuer Leute, die lieber mit dem Netzschaft-Schiffsfuehrer
wellenreiten wollen).

Winzigweich-Systeme haben die Eigenart, oefter mal einen Krach zu
verursachen. Dann muessen sie neu gestiefelt werden. Schlaeger
verzichten auf ein grafisches Zwischengesicht und bevorzugen ein
altes, Befehlslinien-Ausdeuter-ausgerichtetes
Vielfachbeaufgabungs-Betriebssystem namens Einheitlix , weil sie
behaupten, sie wuessten schon, was sie tun. Einheitlix hat den
Vorteil, dass es auf verschiedenen Schaetzern mit unterschiedlichen
ZVEs laeuft. Auch auf aelteren Geraeten hat es eine gute Vorfuehrung.
Einheitlix ist furchtbar umstaendlich zu bedienen, aber der Schlaeger
kann damit alles machen, was er will. Zum Beispiel ganz schnell den
Schaetzer kaputt.

Fuer Leute, die mit ihrem Schaetzer anspruchsvolle Arbeiten erledigen
wollen, gibt es unter Fenster 95 das beruehmte Buero fachmaennisch
97. Dieses Erzeugnis besteht aus den neuesten Ausgaben der
Weichwaren Wort, Uebertreff, Kraftpunkt und Zugriff. Damit stehen dem
Benutzer alle wichtigen Funktionen wie Wortveredelung, Ausbreitblatt,
Praesentationsgrafik und Datenstuetzpunkt-Behandlung zur Verfuegung.
Viel billiger ist das Sternen-Buero von der Hamburger Firma
Sternen-Abteilung, das es auch fuer Einheitlix gibt. Sehr beliebt
sind auch der Sumpfblueten-Organisierer und Schichtkaese-Ausdrueck,
das fuer Tischplatten-Veroeffentlichung gebraucht wird.

Aufsteller und Einsetzer:
Wer selbst gerne Anwendungen entwickelt, kann dies unter Fenster
beispielsweise mit dem modernen Sichtbar Grundlegend tun. Natuerlich
gibt es vor dem Gebrauch auch gewisse Hindernisse zu ueberwinden. Die
Weichware muss zuerst via Aufsteller oder Einsetzer auf der
Hartscheibe eingerichtet werden. Das kann sehr viel Zeit brauchen,
wenn sie urspruenglich auf Schlappscheiben geliefert wurde. Das
Einrichten ab Dichtscheibe ist sehr viel angenehmer und schneller.
Leider stellen aber auch hier die Aufsteller oft Fragen, die von
vielen unverstaendlichen Begriffen nur so wimmeln. Aber die wollen
wir uns ein andermal vornehmen.



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