From: Marc-Oliver Pahl (info@mopahl.de)
Date: Mon Jul 01 2002 - 17:53:57 CEST
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Betreff: Thierse fordert Staerkung der Parlamente in der Europapolitik
Datum: Mon, 1 Jul 2002 13:51:48 +0200
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Bundestagspräsident Wolfgang Thierse fordert Stärkung der Parlamente in
der Europapolitik
"Ohne demokratische Legitimation ist das Projekt Europa zum Scheitern
verurteilt." Dies hat Bundestagspräsident Wolfgang Thierse heute in
einer Rede zum Europäischen Konvent im Reichstagsgebäude betont. Die
Rechte des Europäischen Parlaments müssten gestärkt, die nationalen
Parlamente mehr als bisher in die Entscheidungsprozesse eingebunden
werden. So sollte der vom Europäischen Konvent zu erarbeitende
Verfassungsentwurf so früh wie möglich in den Parlamenten diskutiert
werden, damit der Konvent die Bewertung der Parlamente noch
berücksichtigen könne. "Das Ergebnis wäre um ein vielfaches besser
legitimiert und könnte in der nationalen Willensbildung bereits Wurzeln
schlagen", so Thierse.
Die nationalen Parlamente sollten auch stärker eingebunden werden, wenn
es um die Einhaltung des Subsidiaritätsprinzips gehe. Denkbar sei ein
Subsidiaritätsausschuss aus den Abgeordneten der nationalen Parlamente
und des Europäischen Parlaments oder eine Beteiligung nationaler
Parlamentarier an den Vermittlungsverfahren zwischen Europäischem
Parlament und Rat. Die von außen oft so empfundene Geheimniskrämerei der
Staats- und Regierungschefs hinter verschlossenen Türen sei für das
europäische Verständnis der Bürger kontraproduktiv. Thierse: "Eine
transparente und nachvollziehbare Abgrenzung der Aufgaben macht Europa
verständlicher für die Menschen." Als erfreulich bezeichnete der
Bundestagspräsident, dass der Europäische Verfassungskonvent öffentlich
tage und diskutiere und auf diese Weise eine "europäische
Öffentlichkeit" herstelle.
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