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JEF-Info deutsche Ausgabe - 46. Woche - Freitag, 16. November 2001
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Deutschsprachige Infos und Beitraege
von den Jungen Europaeischen Foederalisten
ISSN 1615-3006
Schickt uns eure Infos und Beitraege!
Auf Englisch: mailto:jef-info.english@jef.de
Auf Deutsch: mailto:jef-info.deutsch@jef.de
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INHALT:
1. JEF-POLTIK UND JEF-AKTIONEN
1.1. MANIFEST: Eine europaeische Foederation jetzt!
1.2. BERICHT: Europaeische Bewegung: "Zivilgesellschaft und Zukunft der
Europaeischen Union: Demokratie als Schlusselfrage der Integration"
1.3. BERICHT: SODALIS - Das Seminar ueber Schengen und Kaliningrad und
die Zukunft der Europaeischen Union
1.4. BERICHT: EUD-Niedersachsen, Landesversammlung in Bad Pyrmont
1.5. AKTUELLE ANTRAGSFRISTEN: Kinder und Jugendplan - Bilateral
2. EUROPAPOLITISCHE MELDUNGEN UND KOMMENTARE
2.1. VERANSTALTUNG: Europaeischer Jugendgipfel 2001
2.2. JEF-KOELN: "Pilot-Projekt"
3. SERVICE
3.1. BUCHBESPRECHUNG: “Einbahnstrasse EU-Erweiterung? Unsere Nachbarn
melden sich zu Wort”
3.2. BUCHBESPRECHUNG: New EURYDICE publication
3.3. LINK: Website der Europaministerkonferenz
4. BRIEFKASTEN - LESERBRIEFE
5. TECHNISCHE INFOS TECHNICAL INFORMATION
6. IMPRESSUM
Aktuelle Termine unter: http://www.jef.de/termine/
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1. JEF-POLTIK UND JEF-AKTIONEN
1.1. MANIFEST: Eine europaeische Foederation jetzt!
Manifest der Jugend zur Zukunft Europas aus der "JEF-Europe Youth Convention"
Mehr als 50 Jahre sind vergangen, seit mit der Schuman-Erklaerung die erste
Europaeische Gemeinschaft auf den eg gebracht wurde - als "erste Etappe der
europaeischen Foederation". Das heutige Europa ist aber noch schwach und
gespalten. Es wird weiterhin von Politikern regiert, die gewaehlt wurden,
um die nationalen Regierungsgeschaefte zu fuehren und nationale Interessen
zu vertreten, nicht, um Europa im gemeinsamen europaeischen Interesse zu
regieren. Solange die europaeischen Buerger nicht das Recht haben, mit
ihrer Stimme direkt ueber eine europaeische Regierung und die europaeische
Politik zu entscheiden, sind das demokratische Europa und die europaeische
Staatsbuergerschaft nichts weiter als Slogans. Die Unabhaengigkeit und die
Souveraenitaet Europas auf dem internationalen Parkett bleiben Gegenstand
von Absichtserklaerungen. Eine Antwort auf die globalen Herausforderungen
des neuen Jahrtausends ist noch lange nicht in Sicht. In welche Richtung
soll es mit Europa gehen? Was wollen wir Europaeer aus unserem Kontinent
machen? Wollen wir in einer starken europaeischen Foederation vereint sein
oder der Globalisierung schwach und gespalten gegenueberstehen? Auf diese
Fragen muss Europa jetzt eine Antwort finden. UEber diese Fragen muss im
Rahmen der in Nizza angestossenen Debatte ueber die Zukunft Europas
diskutiert werden.
Das Ergebnis der EU-Erweiterung muss die Vereinigung von Ost und West in
einer starken und demokratischen politischen Gemeinschaft sein, nicht die
blosse Ausweitung des gemeinsamen Marktes mit gemeinsamer Waehrung. Die
Globalisierung muss fuer alle Europaeer zur Quelle des Wohlstands werden,
nicht zur Ursache von Verarmung. Das europaeische Modell muss bewahrt und
weiter ausgebaut werden. Europa muss sich auf internationaler Ebene zu
einem in sich einigen und unabhaengigen Akteur entwickeln, der fuer eine
sichere Weltordnung eintreten kann, die auf einem Fundament aus Freiheit
und Demokratie, Solidaritaet und gemeinsamem Wohlstand, Rechtsstaat und
Menschenrechte sowie Umweltschutz aufbaut. Um dies zu verwirklichen, muss
Europa entschlossen und mutig agieren. Europa muss seinen Willen unter
Beweis stellen. Europa braucht eine europaeische Foederation.
Wir, Vertreter von JEF (Junge Europaeische Foederalisten), ECOSY (European
Community Organization of Socialist Youth /Europaeische Jungsozialisten),
LYMEC (Bewegung der liberalen und radikalen Jugend in der EU) und YEPP
(Junge Europaeische Volkspartei) sagen deshalb:
JA ZUR EUROPAEISCHEN FOEDERATION
Die Zeit der kleinen Schritte, die nichts an der Fragmentierung Europas
geaendert haben, ist vorbei. Es waere wirkungslos, die Europaeische Union
lediglich zu "reformieren" oder zu "verbessern". Auch eine "Foederation der
Nationalstaaten" waere unzureichend, wenn die endgueltigen Entscheidungen
auch kuenftig von den nationalen Regierungen getroffen werden und jede
Regierung weiterhin ueber das Vetorecht verfuegt. Die Zeit fuer eine
wirkliche europaeische Foederation ist gekommen, gegruendet auf Freiheit
und Demokratie, Offenheit und Transparenz, Solidaritaet und Subsidiaritaet.
Europa benoetigt eine supranationale demokratische Regierung, die von der
Legislative kontrolliert wird. Die Legislative sollte aus zwei Kammern
bestehen; der ersten sollten gewaehlte Vertreter der europaeischen Buerger,
der zweiten Vertreter der Mitgliedstaaten (oder ggf. Vertreter der
Regionen, sofern diese ueber gesetzgebende Gewalt verfuegen) angehoeren.
Beide Kammern sollten saemtliche Entscheidungen durch Mehrheitsbeschluss
treffen. Eine solche Foederation waere das genaue Gegenteil eines
europaeischen Superstaates und wuerde Einheit in Vielfalt gewaehrleisten.
JA ZU EINEM EUROPAEISCHEN VERFASSUNGSGEBENDEN KONVENT
Der Zeit, in der Diplomaten hinter verschlossenen Tueren Vertraege zwischen
europaeischen Staaten aushandeln, muss ein Ende gesetzt werden. Europa
braucht die Unterstuetzung der europaeischen Buerger. Es ist hoechste Zeit,
fuer Europa einen wirklichen verfassungsgebenden Konvent einzurichten.
Einem solchen Konvent muessen Volksvertreter aus dem Europaeischen
Parlament und den nationalen Parlamenten sowie Vertreter der nationalen
Regierungen angehoeren. Die zukuenftigen Mitgliedstaaten der Europaeischen
Union muessen ebenfalls beruecksichtigt werden. Die Einbindung der
Zivilgesellschaft muss durch eine oeffentliche Debatte erfolgen, die die
Arbeit des Konvents begleitet. Einem solchen verfassungsgebenden Konvent
muss wirkliche Entscheidungsbefugnis eingeraeumt werden, nicht nur das
Recht, Empfehlungen fuer eine weitere Regierungskonferenz auszusprechen.
Der Konvent sollte oeffentlich tagen und Mehrheitsbeschluesse fassen. Zudem
muss ihm ein umfassendes Mandat erteilt werden: das Mandat fuer die
Ausarbeitung einer wirklichen Verfassung einer europaeischen Foederation,
die anschliessend allein den Mitgliedstaaten und den Beitrittslaendern zur
Annahme vorgelegt wird.
JA ZU EINER FOEDERALEN EUROPAEISCHEN VERFASSUNG
Eine europaeische Verfassung muss einen wirklichen Wandel bewirken; die
blosse Neufassung der Vertraege in vereinfachter Form reicht nicht aus. In
der Verfassung muessen wir die Rechte und Werte der europaeischen Buerger
festschreiben, d. h. unsere gemeinsame Identitaet definieren. Die
Verfassung muss regeln, ueber welche Befugnisse die Institutionen der
Foederation verfuegen sollen und wo der Handlungsspielraum dieser
Institutionen endet. In der Verfassung muss der Foederation - ueber die
Bereiche Binnenmarkt und Waehrungsunion hinaus - die Zustaendigkeit fuer
Beschaeftigung und Soziales, Aussen-, Sicherheits- und
Verteidigungspolitik, Einwanderung, Umwelt sowie fuer die Bekaempfung von
Terrorismus und internationaler Kriminalitaet uebertragen werden.
Wir junge Europaeer spueren, dass Europa nicht unbegrenzt Zeit fuer die
Einigung bleibt. In zahlreichen Laendern entwickeln sich wieder
Nationalismus, Fremdenhass und gesellschaftliche Spaltungen. Bei den
Buerger wachsen Distanz und Entfremdung gegenueber einer Union, die sie
nicht verstehen und als weit weg und buerokratisch empfinden. Die
Globalisierung macht eine europaeische Antwort erforderlich. Souveraenitaet
und Demokratie werden auf nationaler Ebene immer weiter ausgehoehlt.
Deshalb ist jetzt die Zeit fuer Visionen, Mut und Verantwortungsbewusstsein
gekommen. Wir brauchen eine neue Gruendungsakte.
Die sechs Gruenderstaaten haben die Schaffung der Europaeischen
Gemeinschaft als erste Etappe eines Weges verstanden, dessen Ziel eine
europaeische Foederation ist. Jetzt ist es Zeit, dieses Vorhaben zu
verwirklichen. Wir rufen die verantwortlichen Politiker Europas deshalb
auf, die derzeitige Erstarrung der Union aufzubrechen und die Entwicklung
und Verwirklichung eines Konzepts zur Einrichtung einer europaeischen
Foederation aktiv voranzutreiben.
Quelle: JEF-Europe Secretariat, Bruessel
mailto:jef.europe@euronet.be
http://www.jef-europe.org/convention/
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1.2. BERICHT: Europaeische Bewegung: "Zivilgesellschaft und Zukunft der
Europaeischen Union: Demokratie als Schlusselfrage der Integration"
Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Europaeischen Bewegung Deutschland
(EBD), der Dachorganisation aller Europaverbaende, diskutierten am
22.10.2001 die beiden Bundestagsabgeordneten Wolfgang Schaeuble (CDU)
und Michael Roth (SPD) im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin ueber
die Zukunft der EU und den Konvent.
1. Schaeuble
Schaeuble wiederholt seine schon vor ca. zwei Wochen in der
Kommissionsvertretung geaeusserte Ansicht, dass die EU-Reform sich aufgrund
der umfangreichen Reformagenda ueber 2004 hinaus erstrecken wird. Diese
Reform muesse Fragen mit Verfassungscharakter regeln (eine Verfassung oder
einen Verfassungsvertrag schaffen), und die europaeischen Defizite (Mangel
an Effizienz, Transparenz und Demokratie) beheben. Hierzu muesse v. a.
geklaert werden: "Wer macht was?" Europaeische Kompetenzen brauche es in
den Bereichen Waehrung, Binnenmarkt und Aussen-/aeussere
Sicherheitspolitik, gleichwohl letzteres nach Schaeuble trotz der
Ereignisse vom 11.9. noch lange im intergouvernementalen Bereich verharren
wird. Die Mitgliedstaaten muessten v. a. fuer Belange der Zivilgesellschaft
und fuer den Sport zustaendig sein.
Schaeuble haelt die Mitgliedstaaten auch in einer reformierten EU als
Identifikations- und Transmissionsriehmen fuer notwendig.
Missverstaendnissen, etwa zwischen Deutschland und Frankreich in diesem
Zusammenhang sei vorzubeugen. Die Mitgliedstaaten wuerden nicht zu blossen
"Laendern".
Institutionell muesse das EP die europaeische Exekutive waehlen, wobei
Schaeuble sich nicht fuer einen direkt und indirekt gewaehlten Praesidenten
entscheidet ("isch mir eigentlich beides recht"). Entscheidend sei, dass
der Praesident nicht mehr, wie bisher, in einem nationalen
Benennungsverfahren bestimmt werde. Dies gelte i. ue. auch fuer die
Kommissare, die vom Kommissionspraesidenten auszuwaehlen und durch das EP zu
bestaetigen seien.
Die Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente sieht Schaeuble nicht auf
europaeischer, sondern als Kontrollorgane auf mitgliedstaatlicher Ebene.
2. Roth
Michael Roth aeussert sich in erster Linie zum Thema Konvent.
Die EU befinde sich getreu Pernice schon lange in einem Verfassungsprozess
[Anm.: aA Voggenhuber], jetzt gehe es um die "Parlamentarisierung" dieses
Verfassungsprozesses. Diese Notwendigkeit ergebe sich
vor dem Hintergrund der schlechten Erfahrungen in Nizza, der Erweiterung
und der Tatsache, dass
parlamentarische Debattenbeitraege im voelkerrechtlich strukturierten
Vertragsaenderungsverfahren weitgehend unberuecksichtigt bleiben.
Der Grundrechtskonvent, dessen Ergebnissen die Staats- und Regierungschefs
nach dem Prinzip "Friss Vogel oder stirb!" zugestimmt haetten, habe den
Konvent als effektive Alternative zur klassischen
Regierungskonferenz erscheinen lassen.
Entscheidend ist nach Roth ein Mitentscheidungsrecht der parlamentarischen
Konventsmitglieder.
Mit der auf dem informellen Gipfel in Gent anvisierten Zusammensetzung
zeigt er sich i. ue. zufrieden. Die Zivilgesellschaft duerfe ob der
Notwendigkeit einer Parlamentarisierung des Konvents dort keine
stimmberechtigten Mitglieder sein. Nur die Ergebnisse eines weitgehend
parlamentarisierten Konvents besaessen die notwendige Legitimitaet, um von
der anschliessenden Regierungskonferenz ernsthaft geprueft zu werden.
In der Frage der Kompetenzen sieht Michael Roth das Problem nicht so sehr
in den Kompetenzen als solchen (im Zweifel habe die EU eher zu wenige, als
zu viele), sondern in der Kompetenzausuebung. Wichtig sei daher auch die
Verbesserung der Kompetenzausuebungskontrolle auf europaeische Ebene.
Vor diesem Hintergrund fordert er ein Zwei-Kammer-Parlament als
Kontrollorgan. Wie auch
Schaeuble lehnt Roth aber eine Kammer nationaler Abgeordneter auf
europaeischer Ebene ab.
Diskussion:
Zum Auftakt der anschliessenden Diskussion fragt die moderierende
EBD-Praesidenten Monika Wulf-Mathies Michael Roth, wie denn die
Zivilgesellschaft in die EU-Zukunftsdebatte einzubeziehen sei, wenn ihr
schon der Zugang zum Konvent verweigert werde.
Michael Roth will dazu konventsbegleitende Foren nutzen, wie juengst schon
in Genval vorgeschlagen. Eine Einbeziehung der Zivilgesellschaft
verwaessere das Konventsergebnis und mache es unverbindlich fuer die
Regierungskonferenz, die anschliessend hierueber befinden muesse. Dies
gelte auch vor dem Hintergrund, dass das Ergebnis des Grundrechtskonvents
bislang keine Rechtsverbindlichkeit erlangt habe und der zu schaffende
Reformkonvent keinen einheitlichen Textentwurf vorliegen werden wird
(Einwand des JEF-Bundesvorsitzenden). Denn letztlich werde die Arbeit der
Konvente Recht und Gesetz werden, so Roth. Bereits im Grundrechtskonvent
habe sich der Vorteil der Konventsmethode darin gezeigt, dass nicht nach
rein nationalen Interessengruppen entschieden wurde, sondern sich
parteipolitische Linien herausgebildet haetten.
Wolfgang Schaeuble kann sich im Gegensatz zu Michael Roth auch die
Einbeziehung der Zivilgesellschaft, jedenfalls aber von AdR und
Wirtschafts- und Sozialrat vorstellen, zumal der Konvent eher beratende,
denn entscheidende Funktion habe.
Auf Frage von Hartmut Marhold (scheidender EBD-Generalsekretaer) bestaetigt
Schaeuble, dass die
Formel "Wer macht was?" nicht nur hinsichtlich der Ebenen (Subsidiaritaet),
sondern auch hinsichtlich der Institutionen verstanden werden kann (dies
betreffe v. a. das "wer").
Hinsichtlich des "Was" haelt Schaeuble ein "begrenztes
Steuererhebungsrecht" fuer sinnvoll, tritt aber
jedenfalls fuer ein EP mit vollem Budgetrecht ein.
Nach Schaeuble reicht die blosse Fortschreibung der bestehenden Vertraege
nicht aus, ein neuer Vertrag sei
noetig. Grosse Teile der heutigen Vertraege stellten nicht Vertrags-
sondern Sekundaerrecht dar, was in
einem neuen Vertrag zu revidieren sei. Fuer die Annahme und Inkraftsetzung
des Neuvertrags,
bzw. der Verfassung muessten weiterhin exklusiv die Mitgliedstaaten
zustaendig sein, so Schaeuble. In
Deutschland solle diese Ratifikation aber auch nach Art. 146 GG
(Verfassunsgsneugebung!) erfolgen, so
Schaeuble.
Quelle: David Schneider-Addae-Mensah, Bundesvorsitzender
mailto:info@jef.de
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1.3. BERICHT: SODALIS - Das Seminar ueber Schengen und Kaliningrad und
die Zukunft der Europaeischen Union
Freitag 1900: Erst die Haelfte der Teilnehmer waren angekommen. Das
Abendbrot serviert. Sollte man auch ohne den daenischen und einigen
wenigen deutschen Teilnehmern mit dem Essen anfangen. Die Entscheidung war
schnell geschlossen. Lieber satt warten, als hungrig.
Freitag 2000: Alle sind da, endlich. Die Nachzuegler koennen sich im
Gruppenraum ein paar Brote schnappen Doch bevor es losgeht wird erst
einmal gratuliert. Nicht den Machern des Seminars, nein, Anja, denn sie
wird 20. Jedoch unmittelbar daraufhin geht es schon los mit dem
Programm. Eine Diskussion mit der Gruenen Alternativen Jugend rund um die
Zukunft Europas. Im lockeren Kreis werden Meinung ausgetauscht, bis dem
ersten der Durst doch zu gross anschwillt. Plop. Das erste Flens wird
geoeffnet. Dabei bleibt es nicht. Die Runde wird geselliger. Die
Unterhaltung in kleineren, sich immer wieder neu formierenden Grueppchen
fortgesetzt. Ab und zu verschwinden Leute nach
draussen. Rauchertalk. Die Party geht weiter.
Samstag 0600: Die letzten verlassen den Raum. Es wird sich gegenseitig zu
den Betten geschleppt.
Samstag 0800: Fruehstueckszeit. Es finden sich ganz 5 traurige Gestallten
bereit, den Magen morgens zu fuellen.
Samstag 0930: Weckdienst. Alle werden geweckt, bei einigen reicht ein
Anklopfer, bei anderen sind zwei oder drei noetig. Ganz hilflose
Gestallten muss man anschreien, deren Bettdecke wegziehen, aus dem Bett werfen.
Samstag 1000: Einer fehlt. Der kommet 5 Minuten
spaeter. Polizeihauptkommissar Rotz vom Bundesgrenzschutz beginnt. Sein
Vortrag dauert gut 1 Stunde, alle sind ueberraschenderweise
hochkonzentriert. Fragen werden zwischendurch gestellt. Schengen ist nun
kein Fremdwort mehr. Eine kurze Pause wird im Anschluss gehalten.
Samstag 1130: Herr Dr. Wellmann vom Schleswig-Holsteinischem Institut fuer
Friedensforschung (Schiff) berichtet von Kaliningrad. UEber ihre Situation
und ueber ihre Perspektive. Die involvierten Akteure, deren Ansaetze,
Probleme und Hintergruende werden erlaeutert. Eine kurze Pause wird zum
Mittag eingelegt, danach wird das Referat weitergefuehrt.
Samstag 1500: Die Gruppe entscheidet sich, lieber fuer ein paar Stunden
nach Luebeck zu fahren und dann am Abend weiterzumachen. Die frische Luft
tut allen gut.
Samstag 1830: Abendbrot wird zu sich genommen. Frisch gestaerkt
versammeln sich die Teilnehmer wieder im Raum. Jon Worth haelt ein Referat
rund um das Thema Parteiensystem in Europa. Es schaut duester
aus. Daraufhin wird locker in den Abend hineindiskutiert. Da alle ein
wenig erschoepf sind, gestaltet sich dieser Abend ein wenig ruhiger.
Sonntag 0200: Dieses Mal raeumen die letzten sogar auf.
Sonntag 0900: Die ersten sind bereits wach und freuen sich auf den Brunch,
an dem sie gemeinsam mit dem Rest der Crew teilhaben. Waehrend und nach
dem Schmaus wird das Thema Schengen und Kaliningrad sowie der Stand der
Nation noch ein letztes Mal aufgeworfen. Ein Beschluss zu Schengen wir
gefasst.
Sonntag 1230: Die Fragen wird in den Raum geworfen: Wie
war’s?Evaluation! Kritik gab es zu Hauf, generell herrschte allerdings
allgemeine Zufriedenheit. Es hat sich gelohnt. Sonntag 1300: Die Gruppe
trennt sich wieder, jede Gestallt geht ihrer eigenen Wege. Auf ein naechstes.
Quelle: Sebastian Kosok, Vorsitzender JEF-Schleswig Holstein
mailto:koseba@web.de
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1.4. BERICHT: EUD-Niedersachsen, Landesversammlung in Bad Pyrmont
Am Samstag war ich zu Gast auf der Landesversammlung der EUD Niedersachsen.
Dort wurde u. a. der
Landesvorstand neu gewaehlt. Neuer Landesvorsitzender als Nachfolger von
Joseph Ackermann ist ein Herr Zapfe, Schulleiter und bisher
Landevorstandsmitglied bei der EUD NiSa, der mir einen ganz vernuenftigen
Eindruck macht.
Die JEF ist kuenftig mit drei Leuten im niedersaechsischen EUD-LaVo
vertreten: Cord W. Kiel
(JEF-Landesvorsitzender) wurde zwar nicht zum Stellvertretenden
Landesvorsitzenden, dennoch aber
als Beisitzer direkt in den geschaeftsfuehrenden LaVo (wieder-)gewaehlt.
Ausserdem stehen der JEF kuenftig
satzungsmaessig zwei weitere Sitze im erweiterten LaVo der EUD NiSa zu, die
voraussichtlich Kai J. Drewes (stellv. JEF-Landesvorsitzender und
Geschaeftsfuehrer) und Malte Jahn, unser designierter BA-Vorsitzender
einnehmen werden.
Eine Reihe von Satzungsaenderungen verbessern ausserdem das Verhaeltnis
zwischen EUD-NiSa und JEF-NiSa. So wurde der Status der JEF als
Jugendverband klargestellt. Die finanziellen und mitgliedermaessigen
Probleme bleiben allerdings noch zu klaeren. Dazu bedarf es einer
klarstellenden Aenderung einer bereits bestehenden Kooperationsvereinbarung
zwischen den beiden Verbaenden. Kai will sich dieses Themas als
Landesvorsitzender annehmen.
Quelle: David Schneider-Addae-Mensah, Bundesvorsitzender
mailto:info@jef.de
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1.5. AKTUELLE ANTRAGSFRISTEN: Kinder und Jugendplan - Bilateral
bis zum 01.Dezember 2001 können noch Gelder für den bilateralen Austausch
mit folgenden Ländern beantragt werden:
USA, Entwicklunglaender
Mittel-, Ost- und Suedosteuropa einschliesslich Weissrussland (auesser
Ungarn, Tschechien, Slowakei)
Niederlande
Nachfolgestaaten der UdSSR (ausser Russland, Ukraine, Kasachstan, Mongolei
und Baltikum).
Antraege muessen ueber das BuSek gestellt werden. Entsprechende Formulare
gibts auch bei uns.
Quelle: BUSEK, JEF-D
mailto: info@jef.de
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2. EUROPAPOLITISCHE MELDUNGEN UND KOMMENTARE
2.1. VERANSTALTUNG: Europaeischer Jugendgipfel 2001
Thema: Arbeitsplaetze der Zukunft
Der diesjaehrige Europaeische Jugendgipfel (European Youth Summit, EYS)
findet am 3. Dezember 2001 in Bruessel statt. 84 junge Leute aus 28
Laendern, im Alter zwischen 19 und 25 Jahren, werden ueber den Arbeitsplatz
der Zukunft diskutieren. Im Rahmen der Tagung wird auch der Preis "Der
Zukunft eine Form geben" (Shaping the Future) verliehen. Er wird in diesem
Jahr fuer die beste Kampagne zur Euro-Einfuehrung ausgelobt.
Den vollen Text dieser Pressemeldungen finden Sie unter
http://www.eu-kommission.de/html/12_presse/index_00_01.asp?2598
Quelle: Jan Seifert
mailto:jan.seifert@jef.de
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2.2. JEF-KOELN: "Pilot-Projekt"
Beim letzten Treffen haben die Anwesenden fast einstimmig beschlossen, dass
eine "inhaltliche Bereicherung" unserer Treffen, die inzwischen ja in einem
2-Wochen-Takt statt finden, nicht schaden duerfte. Gruende: ein von nur
persoenlichen und alltaeglichen Ablaeufen entfernterer Abendstoff koennte
auf die eventuellen neuen Interessentinnen und Interessenten offener wirken
und auch als eine "Eigenbildung light" fuer uns selbst wertvoll sein. Dazu
koennte eine solche Teilung auch auswaertige Interessenten zum Thementeil
(z.B. in Zusammenhang mit dem IZE) in unserer Runde einladen.
Daher bleibt nun die seit dem Fruehling 2001 immer noch neue Treff-Zeit um
20 Uhr als die Orientierungszeit fuer unseren Treff. Wer aber Lust hat,
kann schon ab 19:15 zu einem Gespraech zu einem spezifischen Thema /
Videovortrag zukommen. Jede und jeder ist herzlich und ernsthaft
eingeladen, jedes Thema fuer diese erste Treff-Stunde anzubieten und
vorzubereiten. Dabei gilt aber - einen lockeren Abend behalten und Spass -
in welcher Hinsicht auch immer - haben.
Quelle: Roberts Putnis
mailto:rputnis0@Smail.Uni-Koeln.de
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3. SERVICE
3.1. BUCHBESPRECHUNG: “Einbahnstrasse EU-Erweiterung? Unsere Nachbarn
melden sich zu Wort”
Hortense Hoerburger (Hrsg.)
Mit einem Vorwort von Guenter Verheugen
Europa lebt nur, wenn sich seine Bewohner mit der Idee des geeinten Europas
identifizieren. Um so wichtiger ist es, sich ueber die Erwartungen und
Befuerchtungen unserer neuen EU-Mitbuerger zu informieren. Neben
Laenderberichten enthaelt das Buch grundlegende Aufsaetze zu den Themen
· Mitwirkung des Europaeischen Parlaments
· wirtschaftliche Zusammenarbeit
· Migration
· soziale Auswirkungen
Dieses Buch mit Beitraegen von Gewerkschaftern, Politikern und
Wissenschaftlern der Beitrittslaender macht deutlich, dass die Erweiterung
kein technischer Vorgang der UEbernahme der Rechtsakte der EU sein kann.
Nur wenn es gelingt, die breite Bevoelkerung der Beitrittslaender zu
ueberzeugen, dass das Sozialmodell, der soziale Fortschritt und die
Beschaeftigungsziele der EU auch fuer sie gelten, kann die Erweiterung
erfolgreich sein. Und umgekehrt - von den Menschen der bisherigen
EU-Mitgliedstaaten wird Solidaritaet verlangt: die Solidaritaet, die
Erweiterung nicht als Einbahnstrasse zu begreifen.
Dieses Buch richtet sich an alle, die die Meinung unserer neuen Nachbarn
fuer wichtig halten und in Schule und Weiterbildung, in Verbaenden und
Parteien sichtbar machen wollen, wie die Erweiterung zu einer echten und
gleichberechtigten Partnerschaft in einer erneuerten Europaeischen Union
fuehren kann. Mit Beitraegen aus Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen,
Malta, Polen, Rumaenien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Tuerkei, Ungarn,
Zypern und weiteren
Beitraegen von Magdalene Hoff, Manfred Weiss, Renate Langewiesche und
Wolfgang Lecher.
Mehr Information: http.//www.schueren-verlag.de
Quelle: Martin Waehlisch
mailto:martin.waehlisch@jef.de
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3.2. BUCHBESPRECHUNG: New EURYDICE publication
Mit diesem ersten elektronischen Kontakt moechten wir Ihnen die
Veroeffentlichung einer neuen Studie des Eurydice-Netzes vorstellen. Es
handelt sich um eine Untersuchung der Anwendung der Informations- und
Kommunikationstechnologien in den europaeischen Bildungssystemen.
Informationen darueber gibt Ihnen die zusammenfassende Pressemitteilung
oder aber die ausfuehrliche Studie (in Englisch und Franzoesisch), die
beide auf der Internet-Site von Eurydice verfuegbar sind.
Wir hoffen sehr, dass diese neue Publikation Interesse bei Ihnen finden
wird und wuenschen Ihnen guten Empfang.
Pressemitteilung:
http://www.eurydice.org/news/Communique/de/PM_survey4.pdf
Ausfuehrliche Studie:
http://www.eurydice.org/Documents/Survey4/en/FrameSet.htm
Quelle: Marc-Oliver Pahl
mailto:info@mopahl.de
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3.3. LINK: Website der Europaministerkonferenz
Die Website der Europaministerkonferenz der Laender wird unter
niedersaechischem Vorsitz immer besser: Unter anderem finden ich unter
www.europaminister.de alle Beschluesse der EMK seit ihrem Bestehen im
Volltext, so auch die der 30. EMK vom 10./11. Oktober 2001, u.a. mit einem
Beschluss zu Post-Nizza.
Quelle: JEF-D BuSek
mailto:info@jef.de
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4. BRIEFKASTEN - LESERBRIEFE
An dieser Stelle veroeffentlichen wir gerne Eure Meingung!
Schreibt einfach eine Email an: mailto:jef-info.deutsch@jef.de .
5. TECHNISCHE INFOS TECHNICAL INFORMATION
Das JEF-Info erscheint in deutscher, italienischer und englischer Sprache.
Da alle drei Ausgaben ueber denselben Verteiler verschickt werden, ist es
leider nicht moeglich, das JEF-Info nur in einer oder zwei Sprachen zu
erhalten.
Ein- oder Austragen aus dem JEF-info Newsletter:
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subscribe write <subscribe jef-info>
to mailto:majordomo@lists.infodrom.org
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to mailto:majordomo@lists.infodrom.org
oder direkt unter:
Quelle: Martin Waehlisch, JEF-D
mailto:martin.waehlisch@jef.de
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6. IMPRESSUM
Verantwortlich fuer die Zusammenstellung der deutschsprachigen Ausgabe:
Jon Worth
mailto:jon.worth@jef.de
ISSN 1615-3006 : Titel: JEF-Info (Deutsche Ausg.)
Infos und Meinungen, die nicht von mailto:info@jef.de unterschrieben sind,
stellen nicht unbedingt eine Nachricht/Meinung der JEF-D dar.
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