VorwortDiese CD entstand beim Debian-Projekt mit freundlicher Unterstützung durch trustsec IT solutions GmbH, den Springer Verlag, den Lehmanns Online Bookshop, die credativ GmbH und LinuxLand International. Sie basiert hauptsächlich auf Auszügen aus der kommenden Woody-Version der Debian-Distribution.Der Großteil der Software unterliegt der GPL oder ähnlichen freien Lizenzen, somit wird auch der Quellcode selbstverständlich zur Verfügung gestellt. Aus Speicherplatz- und Umweltschutzgründen wird er nicht auf dieser CD mitgeliefert, kann aber von den Debian-Servern oder von Jörg Jaspert zu den in der GPL genannten Bedingungen bezogen werden. Debian ist eine freie Distribution, verwaltet von Freiwilligen. Der Support ist nicht gewährleistet. Falls Sie Hilfe brauchen, können Sie sich an die deutsche User-Mailingliste wenden, oder den professionellen Support unserer Sponsoren oder anderer Support-Unternehmen in den Anspruch nehmen. Hinweis: Die vollständige Woody-Version wird über 6000 Pakete enthalten, diese CD enthält nur eine kleine Auswahl davon. Die Distribution kann aus dem Internet heruntergeladen oder später kostengünstig von einem CD-Distributor wie Lehmanns Online Bookshop oder LinuxLand International bezogen werden.
Mailingliste debian-user-german:
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Wichtige Hinweise zur InstallationBitte lesen Sie den folgenden Abschnitt aufmerksamm bevor Sie mit der Installation beginnen! Beachten Sie, dass Teile der Distribution aus dem aktuellen Zweig von Debian genommen wurde und dass die Pakete aus dem Entwicklerzweig kleine Bugs beinhalten können. Aus Kompabilitätsgründen werden einige Woody-Pakete zusätlich bzw. nachträglich installiert, was darauf hinausläuft, dass während der Installation einige Pakete zwei mal installiert und konfiguriert werden müssen! Aufgrund dieses "Durcheinanders" müssen auch die Woody-Pakete sehr genau konfiguriert werden, andernfalls kann es passieren, dass die Standard-Einstellungen (und die "alten" Potato-Einträge) nicht ausreichen, um eine funktionierende Konfiguration zu erstellen. Wenn also während der Installation die Frage gestellt wird: "Ignore questions with priority less than (low/medium/high/highest)?", wählen Sie bitte "low" und beantworten Sie alle Fragen möglichst genau. Weiterhin installiert apt-get leider nicht alle Pakete in einem Durchlauf (die Situation soll sich bald verbessern). Vorläufige Lösung: Wenn die erste erste Installationsrunde fertig ist, loggen Sie sich ein, starten Sie dann bitte "dselect", wählen dort "Update", "Select", verlassen Sie es mit "Q" (Gross-q) und wählen Sie dann "Install". Wenn bei der Installation eine Fehlermeldung ausgegeben wird (z.B. keine CD im Laufwerk), kann es passieren, daß auf dem Bildschirm falsche Zeichen ausgegeben werden. Drücken Sie dann einfach Ctrl-L und der Bildschirm wird wieder normal aufgebaut. | |||
Einsteiger-Mini-FAQ (für Debian Woody)Ich habe schon mal Linux installiert, muss ich bei Debian etwas anders machen?Debian installiert man einfach, wie jede andere Distribution auch. Die wichtigste Besonderheit von Debian ist die Einhaltung der Linux-Standards, z.B. bei der Struktur des Dateisystems. So sind ALLE relevanten Konfigurationsdateien unterhalb von /etc zu finden, und sollten dort auch verändert werden. Debian enthält kein einheitliches Konfigurations-Frontend wie YAST, stattdessen wird das System mit "config"- und "update"-Skripten konfiguriert bzw. durch gezielte Veränderung der Konfigurationsdateien. Weiter Hinweise sind i.d.R. in den Man- oder Info-Pages ("man/info/pinfo <Datei/Befehl/Funktion>") zu finden. Neben den üblichen "update"-Skript gibt es seit der Potato-Version ein Konfigurationssystem mit einer menübasierten Oberfläche: debconf. Pakete, die debconf-Konfiguration verwenden, können später mit dem Befehl: "dpkg-reconfigure <Paketname>" bequem neu konfiguriert werden.Neue Pakete werden unter Debian Linux mit dem Programm dpkg installiert, die bewährte Benutzeroberfläche dafür ist dselect. Seit der Potato-Version gibt es auch das neue Verwaltungssystem für dpkg: apt. Es handelt sich dabei um ein ausgeklügeltes System, das die Bezugsquellen für Debian-Pakete verwaltet und die System-Upgrades einfacher macht. Mehr darüber erfahren Sie in der Man-Seite von apt-get. Was ist GNOME, wie startet man das überhaupt?GNOME ist eine freie Desktop-Umgebung, die aus den selben Überlegungen wie KDE entstanden ist, allerdings auf der Basis freier Software. GNOME bietet zahlreiche Komponenten; viele Programme wie Gimp, die auf dem Gtk-Toolkit basieren, fügen sich nahtlos in die GNOME-Umgebung ein.Man startet GNOME, in dem man gnome-session anstelle des normallen Fenstermanagers benutzt. Das kann systemweit mit update-alternatives eingestellt werden, oder das macht jeder Benutzer für sich. Nach der Erstinstallation kann er/sie gnome-session in die Datei ~/.xsession eintragen, z.B. so: echo gnome-session >> ~/.xsession Was soll ich vor der Installation beachten?Sie sollten während der Installation möglichst detaillierte Angaben über ihre Hardware zur Verfügung haben. Dazu gehören die Parameter der ISA-Karten, Informationen über den verwendeten Chipsatz auf der Grafikkarte, den Typ der Maus, die maximalen Zeilenfrequenz des Monitors, die Reihenfolge der externen Geräte an den seriellen Schnittstellen usw. Die meisten Informationen können Sie in ihrer Systemsteurung ablesen.Als absolutes Minimum benötigen Sie für die Installation ca. 100MB Festplattenplatz. Für die Installation von Anwendungen wird zusätzliche Festplattenplatz benötigt. Wenn Sie ausreichend Platz zur Verfügung haben, sollten Sie mindestens 500MB für die Installation von Betriebssystem und Anwendungen einplanen. Dieser Festplattenplatz muss sich in einer oder mehreren Partitionen befinden, deren Inhalt vom Installationsprogramm überschrieben werden darf. Alternativ kann sich der Platz auch im unpartitionierten Bereich einer Festplatte befinden, dieser Platz muss dann während der Installation partitioniert werden. Sie können das Programm fips.exe im Verzeichnis \tools auf dieser CDROM verwenden, um eine bestehende DOS- oder Windows-Partition zu verkleinern und somit freien Platz für die Installation von Debian zu schaffen. Weiterhin sollten sie lauffähige Bootdisketten für ihr altes Betriebssystem besitzen, um es im Notfall booten zu können oder z.B. um LILO zu entfernen ("fdisk.exe /mbr"). Kann ich später immer noch Windows starten? Kann Linux meine bestehende Windows-Installation beschädigen?Grundsätzlich ist alles möglich, in der Praxis sollte das aber nicht vorkommen, wenn man die eigenen Aktionen gut überlegt. Falls sie noch keine Erfahrungen mit der Partitionierung der Festplatte besitzen, sollten Sie unbedingt das Kapitel 5 der Installationsanleitung durchlesen.Falls Sie ihr altes Betriebssystem nach der Installation als primäres Betriebssystem starten soll, sollten sie den Boot-Manager Lilo nicht in den Master Boot Record (MBR) installieren, wenn das Installationsprogramm dies vorschlägt, sondern in den Bootblock der Linux-Partition. Sie können Linux später über das DOS-Programm loadlin.exe starten. Wer es grafisch mag, kann loadlin in das MS-DOS-Bootmenü eintragen oder einen DOS-basierten Boot-Manager wie den aus dem Programm XFDisk benutzen. Ich habe den Boot-Manager LILO installiert. Bei der Installation gab es eine Meldung wie "... may not be accesible". Jetzt wird beim Start von LILO ständig die Zahl 10 ausgegeben. Was ist da los?Dieser Fehler bedeutet oft, dass die tatsächlichen Reihenfolge der Festplatten beim Booten nicht der in der Software-Umgebung dargestellten Reihenfolge entspricht. Das kann von einem SCSI-Bios, einem Boot-Manager oder bestimmten BIOS-Einstellungen verursacht werden. Um dies zu beheben, können sie ihr installiertes Linux-System mit der Installations-CD bzw. Diskette starten, mit Angabe von "rescue root=/dev/XYZ" am Bootprompt. Mit "root=" teilen Sie dem Kernel die Bezeichnung der neuen Linux-Partition mit. Danach können Sie ganz normal arbeiten und z.B. die Installation der Software-Pakete fortsetzen. Anschließend bearbeiten Sie die Datei /etc/lilo.conf (z.B. mit mcedit) und tragen z.B. folgende Zeilen am Anfang der Datei ein:# Beispiel mit SCSI-Bios und SCSI-Festplatte als C: disk=/dev/sda bios=0x80 # 0x80 bedeutet C:-Festplatte in DOS. Ändern Sie sda in # die Bezeichnung ihrer Festplatte, auf der sich das # C:-Laufwerk befindet disk=/dev/hda bios=0x81 # Wie oben, 0x81 ist unter DOS die zweite Festplatte Ich habe den Bootmanager LILO installiert. Aber wie werde ich ihn wieder los? Beim Booten kommt immer der LILO-Prompt, obwohl ich keinen LILO mehr verwende.Falls sie eine Bootdiskette mit MS-DOS und fdisk.exe besitzen, starten sie den Computer mit dieser und führen sie "fdisk /mbr" aus. Das wird die Spuren von LILO aus dem MBR entfernen.Muss ich einen neuen Kernel kompilieren?Nicht, wenn es nicht unbedingt sein muss. Der vorinstallierte Kernel ist modular aufgebaut, benötigte Treiber können zur Laufzeit geladen werden. Verwenden sie das Programm modconf, um die Module auszuwählen. Speicher- und Performance-Gewinn rechtfertigen den Aufwand einer Neukompilierung kaum, zudem laufen unerfahrene Benutzer ständig Gefahr, beim Kompilieren wichtige Optionen zu verändern und so einen unbrauchbaren Kernel zu erstellen. Wird die Neukompilierung dennoch notwendig, können Sie die Konfiguration des Kernel-Maintainers übernehmen, in dem Sie die Datei /boot/config-<version> als /usr/src/linux/.config abspeichern.Was ist mit meiner Hardware, was wird unterstützt?Unter Linux kann inzwischen ein Großteil der PC-Hardware (i386) verwendet werden. Informationen über die Unterstützung verschiedener Geräte werden im Hardware-HOWTO und in den Hardware-Datenbanken gesammelt:
Einige Komponenten werden von Linux noch nicht unterstützt, weil die Mitarbeit mit den Herstellern nicht klappt oder die Funktionsweise der Hardware den Betrieb in einer Multitasking-Umgebung nicht zuläßt. Dazu gehören fast alle PCI- und "billige" ISA-Modems (sog. Soft-/Win-Modems), viele GDI-Drucker, die meisten USB- und Parallelport-Scanner. Auch hier gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel, es wird immer wieder an "Bastellösungen" gearbeitet.
Ich habe 128..4096MB Arbeitsspeicher, es werden aber nur 64MB erkannt. Was ist da los?Das Problem liegt in dem Zusammenspiel von Linux und BIOS. Leider mitteilen bestimmte BIOS-Versionen nicht die gesamte Speichergrösse, sondern nur 64MB. Sie können dem Kernel die richtige Speichergrösse aber manuell mitteilen, in dem am Bootprompt (bzw. in der LOADLIN-Zeile) der mem-Parameter angegeben wird, z.B. "mem=128M".Wo konfiguriere ich die Grafikkarte/Maus/Tastatur/Joystick etc.?Das kommt drauf an, in welcher Umgebung sie verwendet werden. Viele Geräte werden direkt von dem Kernel unterstützt (s. /usr/src/linux/Documentation), andere von speziellen Bibliotheken oder Server-Programmen (X-Server, Daemonen). Für die Konfiguration von X11 (X-Window-System) verwendet man die Konfigurationsprogramme XF86Setup, xf86config oder bearbeitet die Datei /etc/X11/XF86Config manuell. Konnten Sie den Typ der Grafikkarte nicht ermitteln, können Sie ihr Glück mit dem Programm anXious aus dem Paket xviddetect versuchen (das wahrscheinlich bereits während der Installation aufgerufen wird). Andere Bibliotheken für den Hardwarezugriff werden über entsprechende Dateien konfiguriert, Doku-Studium ist angesagt.Kernelmodule sollten in eigenen Dateien unterhalb des Verzeichnisses /etc/modutils konfiguriert werden, die Datei /etc/modules.conf kann mit dem Befehl update-modules aktualisiert werden. Verwenden Sie modconf, um weitere Module zu laden. Web-Seiten: Man-Seiten:
Tipp: "man -k <Thema>", z.B. "man -k keyboard | less" Unter X will die Maus nicht laufen, obwohl die Schnittstelle und der Protokoll stimmen. Auf der Konsole geht es aber!Das Problem ist bekannt.Hintergrund: Für die Steuerung der Maus an der Konsole ist das Paket gpm verantwortlich. Bei bestimmten Maus-Typen können sich mehrere Prozesse (z.B. gpm und der X-Server) die Mausschnittstelle nicht teilen. Eine Lösung: Weiterleitung der Mausaktionen durch gpm. gpm kann durch Eingabe des Befehls gpmconfig konfiguriert werden. Sie werden dann u.a. nach dem Namen des "Repeat-Protocols" gefragt. Hier sollten Sie "msc" angeben. Bei der Konfiguration von X11 (mit Programmen wie XF86Setup, anXious oder direkt in der Datei /etc/X11/XF86Config) ist dann als Maus-Typ "MouseSystems" und als Geräte-Datei für die Maus "/dev/gpmdata" anzugeben. Tipp:(Falls Sie noch XFree86-3.3.6 benutzen.) Das Paket xf86setup installieren und XF86Setup benutzen. Alternative: anXious --forcesetup --forceconfig aufrufen. Wie konfiguriere ich meinen Drucker?Installieren Sie die Pakete magicfilter und lprng. Danach rufen Sie das Skript magicfilterconfig folgendermassen auf:magicfilterconfig --forceDieses Skript führt Sie durch alle notwendigen Konfigurationsschritte. Mein Drucker wird aber nicht vom magicfilter unterstützt?!Dann möchten Sie statt lpr/lprng/magicfilter vielleicht das neue Drucksystem CUPS ausprobieren. Dazu installieren Sie die Pakete cupsys, cupsys-bsd, cupsys-client, cupsys-driver-gimpprint, kups.apt-get install cupsys-client kups cupsys-driver-gimpprint cupsys-bsd Konfiguration ist mit KUPS schnell gemacht. Falls Sie einen USB-Drucker einrichten, sollten Sie vor der Installation von CUPS die USB-Treiber laden ("modconf" - "usb-uhci" (oder manchmal "usb-ohci"), "usbdevfs" und "printer" laden). Wie konfiguriere ich einen Internetzugang?Wenn Sie ein Modem benutzen, sollten Sie das Paket pppconfig installieren. Durch Eingabe des Befehls pppconfig wird dann ein Programm aufgerufen, welches Sie Ihnen die notwendigen Fragen zu Konfiguration des Zugangs stellt. Sie können die Internetverbindung dann hinterher durch Eingabe des Befehls pon starten und mit poff wieder beenden. Falls Sie eine ISDN-Karte verwenden, sollten Sie das Paket isdnutils installieren und dann den in der Datei /usr/share/doc/isdnutils/HOWTO.isdnutils.gz beschriebenen Schritten folgen. Diese Datei können Sie sich an der Konsole oder in einem Terminalfenster mit dem Programm zless ansehen.Wie mache ich mit Linux dies und das?Die Bedienung von Linux und Unix allgemein ist in zahlreichen Büchern, im DE-DOS-nach-Linux-HOWTO, auf diversen Web-Seiten u.a. beschrieben.
Mögliche Anlaufstellen: Web-Seiten:
Man muss unter Linux ja viele Textdateien bearbeiten - welcher Editor ist der beste?Die Frage läßt sich genauso leicht beantworten wie die Frage nach der besten Eissorte. Es existieren Unmengen an kleinen und grossen Texteditoren, man sollte einfach mehrere ausprobieren, bis einer den eigenen Vorstellungen entspricht. Viele DOS-Umsteiger finden sich mit fte und jed gut zurecht. Fans von Norton Commander werden vermutlich mit mcedit aus dem Midnight Commander ab besten zurecht kommen. Wordstar-Kenner sollten ruhig joe ausprobieren, und Windows-Umsteiger nedit, gxedit oder xfte. Wer einen effizienten, gut konfigurierbaren Editor erwartet und bereit ist, neue Sachen zu lernen, sollte die Editoren (X)Emacs und (g)vim ausprobieren.
Während der Installation habe ich zufällig STRG-ALT-ENTF gedrückt und der Rechner wurde neugestartet. Jetzt kann ich Linux laden, aber da funktioniert nichts mehr - und nun?Auf keinem Fall das komplette System neuinstallieren! Das wäre eine Vorgehensweise, die unter Linux letztendlich zu keinem Erfolg führen wird. Stattdessen loggen Sie sich als root ein, starten dselect und rufen [install] auf. Die Installation wird fortgesetzt. | |||
debian-user-german FAQJanto Trappe <dugfaq@sylence.net> 06-02-2002
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