Re: Laptopempfehlungen

From: Kevin Price <KevinP@web.de>
Date: Tue Jun 15 2004 - 12:30:11 CEST

Hi,

> - Leise
> - geringe Wäreentwicklung

--> keine amd-cpu, besser auch kein mobile P4, sondern lieber den weniger
verbreiteten pentium-m: verbrät die halbe Leistung zu Wärme. Weniger
Taktfrequenz ist OK, dafür leistet der "mehr pro Takt", salopp gesagt.
Hyperthreading-Notebooks fangen AFAIK sowieso erst bei 1500 an.

> - vollkommen Linux-Unterstützte Hardware

Winmodems sind eigentlich fast immer drin. Das ist dann Glückssache. Vielleicht
Rückgaberecht wg. FS-Inkompatiblität verlangen, oder schriftlice Bestätigung,
daß es geht (kommt aufs selbe raus) Besser wirklich "freie Software" festhalten,
nicht pauschal "Linux", sonst verweisen die Dich auf schrottige Binärtreiber.

Die Grafik ist meist was von ATI oder Nvidia, dann am besten ATI <= 9200 für
freie 3D-Unterstützung wählen. Mit bestimmten modernen Chips gibts auch nicht
nur "kein 3D" mit FS-Treibern, sondern mitunter auch "kein X"! (Zur
ATI-Nomentklatur: "SE" dahinter heißt, kastrierter Bus, halber Takt und/oder
halbe Breite)

Habe in letzter zeit rd. 10 Notebooks mit debian/unstable ausgestattet, und kein
einziges davon rein mit freier Software.

> - CDRW/DVD-Combo-Laufwerk (besser DVD-Brenner)
> - 15" Display mit min. 1024x768 Auflösung

Das haben die eigentlich alle, wenn nicht das sog. SXGA+ (1500x1040/100dpi)
Letzteres ist ganz angenehm, das kann bei bestimmten integrierten
Intel-Grafikchips schon mal zu Problemen führen, weil einige Chips diese
Auflösung nicht als verfügbar melden. Mit ATI scheint's gut zu klappen.

> - min. 40 GB

Haben die eigentlich alle als Minimum, wenn Du heute so guckst. Eher schon 60,
auch in Deiner Preisklasse. Lieber würde ich nach Drehzahl/Zugriffszeit/cache
gucken. 4500 kommt mir arg wenig vor und wirkt sich direkt auf die "gefühlte
Geschwindigkeit" aus. Es gibt schon 7200er NB-Platten. Für Notebook-Einsatz sind
5400*min^-1 und 8MB cache IMHO nicht zuviel verlangt. Bei Notebook-typischen
Anwendungen ist die Drehzahl der Platte oft mindestens so wichtig wie die
Taktfreq. der CPU, aber oft stehts einfach nicht dran, damit die Hersteller da
sparen können. Eine der letzten ct hatte wieder nen größeren Platten-Test
einschl. Notebook-Platten.

> - 512 MB RAM

Eigentlich Schande, daß man heute noch so viele 256MB-Maschinen verkauft. Das
sollte man nicht unterstützen. Auch das "kann man ja nachrüsten" Argument sollte
nicht zählen, zumal Notebook-Speicher teuer ist, zur Inkompatiblität neigt, ich
habe schon mal gesehen, daß eine Erweiterung ein Toshiba-Modell richtig langsam
machte. Details weiß ich nicht mehr.

> Ich weiss dass man u. U. mehr dafür ausgeben muss, aber das Gerät muss
> nicht frisch aus der Designabteilung kommen, es kann ruhig ein
> Vorgängermodell sein, welches sich bewährt hat.

Gute Idee :-)

Weiter Kaufkriterien (bitte definieren)

Wireless LAN? .11b oder .11g ? Chipsatz-Unterstützung!
IrDA?
Floppy?
RS232?
Centronics?
Cardreader?
Akkuleistung?

Manchmal sind die Dinger auch schlecht entworfen insofern, daß zB die 4
USB-Ports so dicht beieinander liegen, daß Du nur 2-3 davon nutzen kannst. Oder
das Gehäuse ist in sich so wackelig, daß beim Handauflegen gleich das Touchpad
auslöst.

Auf jeden Fall solltest Du nach 3 Jahren Garantie Ausschau halten. Es ist für
Notebooks nicht so ungewöhnlich, daß im dritten Jahr der Akku einfach zu schwach
wird, oder daß das DVD-LW nicht mehr tut. Oder das Gehäuse hat seine
strukturellen Schwächen ausgeweitet, oder die Festplatte macht nen Abgang.
Manchmal kann man beim Neukauf ein drittes Jahr Garantie hinzukaufen.

Mit schlechten Garantielseistungen haben sich in letzter Zeit in meinem Umfeld
Medion und Gericom hervorgetan. Vielleicht einfach mal auf die Herstellerseite
gehen und sich nen Eindruck verschaffen, ob das umfassend aussieht. Manche haben
nicht mal die Möglichkeit auf der Website, sie per email zu erreichen. (Packard
Bell) Suche zB auf der Sony-Seite mal nach Vaio-Treibern. Bei der
riesen-Produktpalette: gute Nacht.

Bei der Preisklasse mußt Du evtl. Zubehör mitkalkulieren: Notebook-Tasche,
USB-Stick, externe Maus, Handy-Verbindung...und evtl. die Extra-Garantie
miteinberechnen.

Einen guten Eindruck habe ich insgesamt von FSC und Acer. Dell -- naja, wenn Du
so viel zahlen willst für die Modularität. Hotswap habe ich da trotzdem nicht
mit hingekriegt.

Ladenkauf ist eigentlich besser, weil Du das Rückgaberecht auch raushandeln
kannst, und so kannst Du Dir vorher einen Eindruck von der Sache machen:
Stabilität des Gehäuses, der CD-Schublade natürlich, und ob das Display
Pixelfehler enthält, oder ob es schräg von der Seite kein Bild mehr zeigt.

Am besten marschierst Du mit diesem Wissen und mit ner Knoppix in die
verschiedenen großen Läden und machst dem Verkäufer dort ziemlich klar, daß er
Dir nichts erzählen kann. Bringe ihn mit ein paar fiesen Fragen ins schwitzen,
und sag ihm dann, der Preis ist zu hoch. Bei mir hat's geklappt :-)

Vielleicht weiß jemand mehr über diese debian-zertifizierten Notebooks? Habe ich
noch nie gesehen, klingt aber interessant.

vG
   Kevin

-- 
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http://wwwkeys.pgp.net:11371/pks/lookup?op=vindex&search=0x7A56501D
ICQ # 75570407

Received on Tue, 15 Jun 2004 12:30:11 +0200

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