Re: Resumé der Linux@work


Martin Schulze (joey@carelia.infodrom.north.de)
Thu, 30 Sep 1999 05:12:58 +0000


From: Martin Schulze <joey>
To: Frank Neumann <franky@viona.de>
Cc:
Bcc:
Subject: Re: Resumé der Linux@work
Reply-To: Martin Schulze <joey@infodrom.north.de>
In-Reply-To: <199909290848.KAA24880@linux.viona.de>; from Frank Neumann on Wed, Sep 29, 1999 at 10:48:53AM +0200

Frank Neumann wrote:
>
> Hallo zusammen,
> so, auch mal mein Saft zu Joey's Resümee:
>
> > unser stand war viel besser organisiert als der in augsburg. offenbar
> > wurde auch dort wieder bewiesen, daß zuviele köche den brei verderben.
> > wir haben nur einen monitor und rechner auf dem tisch, sowie einen
> > weitern unter dem tisch, aufgestellt - und ein notebook hinter dem
> > stand. die tastatur war meist an der seite und stühle hatten wir
> > *hinter* dem tisch. die animationen waren vorher in ruhe vorbereitet
> > worden.
>
> Hier mal gleich eine Frage eingehakt: Wie hoch war der Tisch? Was wir in

Er war normal hoch, wie ein Esstisch - es war ein Esstisch, mit
Tischdecke und Vorhang angehuebsch.

> KL und Augsburg hatten, waren ja normal niedrige Tische, an denen man
> vornehmlich sitzt und nicht steht. Wenn man an so einem niedrigen Tisch aber
> stehend eine Demo machen soll, hat man nach ein paar Stunden einen
> schmerzenden Rücken - es sei denn, man ist sehr kleinwüchsig.

Komisch, wir hatten damit kein Problem, Torsten hat mehrfach LVM
vorgefuehrt, das geht dann max. 5min, ich war auch nie laenger als
5min am Rechner. Das war vernuenftig, anschliessend konnte man sich
wieder den Interessenten zuwenden und es nahm nicht ueberhand.

Wir standen meistens hinter dem Tisch oder davor und diskutierten, am
Nachmittag hatten wir uns irgendwann auch Stuehle organisiert, die wir
hinter den Stand gestellt haben.

> > auf dem tisch lagen auch die flyer aus, die von interessenten
> > mitgenommen wurden. der große unterschied zu augsburg bestand darin,
> > daß der stand aufgebaut und debian präsentiert wurde. die leute haben
> > nicht die rücken von hackenden debian-freaks gesehen, sondern konnten
> > die animation auf dem bildschirm verfolgen (xmatrix), sich den desktop
> > (icewm+gnome) ansehen, sich von uns verschiedene dinge vorführen oder
> > fragen beantworten lassen.
>
> Hm, soo viel anders war das aus meiner Perspektive in Augsburg nun aber auch
> nicht - zugegeben, wir waren auch dort viele Helfer (nicht so kraß wie in

Sorry, aber wenigstens am zweiten Tag konnte man praktisch nicht mehr
an die Rechner ran, da dort meistens 2 Leute am Hacken waren. Wir
muessen uns bei solchen Veranstaltungen ernsthaft ueberlegen, ob wir
Debian praesentieren wollen oder ob wir ein Debian-iCafe zeigen
wollen. Ich habe nicht gegen letzteres, wuerde mich nur per se davon
fernhalten und meine Finger aus dem Spiel lassen.

> > Es ist in Augsburg mir extrem negativ aufgefallen, daß unser Stand
> > meistens eine Hacker-Ecke für Debian-Freaks war. Interessenten hatten
> > keine Chance an den Tisch zu kommen, sich das System anzusehen, oder
> > Flyer mitzunehmen, da sie einfach nicht an den Debian-Leuten
> > vorbeikamen.
>
> Auch das will ich nicht so unbedingt bestätigen - vielleicht beurteilst Du
> das nur deswegen so hart, einfach WEIL der Kongreß größtenteils aus "Hackern"
> und "Experten" bestand? Darum war es schließlich ein Kongreß und keine
> Show wie der LinuxTag oder das, wo Du gerade warst.

Willst Du mir damit sagen, dass Deiner Meinung nach ein Stand auf
einem Entwickler-Kongress ein iCafe sein sollte? Hast Du Dir einmal
den Stand von SuSE, Redhat/Delix, Lehmanns, Nerdbank und dem Typen
daneben angesehen? Wieso haben die nicht vor den Kisten gesessen und
gehackt? Weils Firmen sind und keine Freaks? If so, dann muessen wir
erwachsen werden und lernen, wie man einen Stand organisiert. Ja, ich
habe gesehen, dass die Hacker rechts von uns (Mosix, XFree86)
ebenfalls iCafe's hatten, fand ich ebenfalls unbefriedigend.

> Das Thema hat sich ja aber sowieso erledigt, da wir dort anscheinend kein
> lauffähiges gnome-apt gehabt hatten.

Doch, haetten wir. Blinder hatte Zuhause eine lauffaehige Version und
hat es spaeter von da geholt, aber dann hatte Oli keine Zeit mehr fuer
uns :(

> > Wenn wir wieder gemeinsam einen Stand betreuen werden und ich daran
> > teilnehmen soll, dann erwarte ich, daß es ein Stand wird und kein
> > iCafe wie in A oder KL. Ansonsten werde ich mich weigern dort
> > mitzumachen. Ich habe mich zweimal breitschlagen lassen und
> > nachgegeben als eine von mir geachtete Person den Stand beide male
> > anders bauen wollte als ich ihn für sinnvoll hielt.
>
> Jetzt mal konkret gefragt - wen meinst Du mit dieser Person? Mich? Ich weiß,

Ja.

> daß wir uns schon in KL ein wenig darum gestritten haben, wie alles aufgebaut
> werden soll, und ich war persönlich dort recht unnachgiebig, weil ich nicht
> meinen eigenen Rechner so weit vorne am Gang aufstellen wollte, weil ich
> vor Diebstahl Angst hatte. Wenn mir jemand eine Geräteversicherung für die

Das ist ok. Das kann ich akzeptieren. Es muss ja nicht Dein Rechner
sein, der vorne steht. Das ist voellig ok. Wenn wir feststellen,
dass niemand seinen Rechner dafuer hergeben moechte (wobei meist nur
der Monitor sichtbar waere), dann muessen wir halt zusehen, dass uns
irgendeine Firma einen Rechner sponsort, damit es kein Privateigentum
mehr ist. Wenn das der Grund ist, kein Problem, laesst sich fixen.

> Zeit so eines Events anbietet und bezahlt, ist das alles nicht so schlimm,
> aber jeder war für seine Hardware persönlich verantwortlich, und mir war
> meine zu wertvoll, um sie so riskant nahe vorne aufzustellen.

Ist ok. Dann kommt sie halt nach hinten und bedarf einer besonderen
Einladung. Kein Problem. Das ist aber kein Grund, keinen Rechner
entsprechend im Eingangsbereich aufzustellen.

> mich) war es die erste öffentliche Veranstaltung dieser Art, und aus deren
> Fehlern lernen wir.

Das hoffe ich auch - und deshalb versuche ich auch, nicht mit meiner
Kritik hinterm Berg zu halten und sie zu artikulieren.

> > Wie soll ein Stand aussehen:
> >
> > . Blickfang
> > . Raum für Kunden
> > . Möglichkeit etwas am Rechner zu zeigen
> >
> > Das heißt:
> >
> > . KEINE Stühle vor den Monitoren vor dem Stand, das ist Freiraum, der
> > für Kunden vorgesehen ist und nicht durch hackende Debian-Freaks
> > verbraten werden darf.
>
> Wie oben gesagt, Stühle ganz vermeiden könnte man dadurch, daß der Tisch eben
> kein Tisch, sondern ein richtiger "Stand" (a la SUN auf der CeBIT etc) ist,
> vor dem man auch als Vorführer stehen muß. Solange wir normal niedrige Tische
> haben, haben wir eh das Problem, daß der Monitor so tief steht, daß nur die
> vordersten Reihen der Zuschauer etwas sehen können, auch wenn der Vorführer
> noch so schön daneben steht.

s.o. Du musst nicht dauernd etwas vorfuehren. Und wenn, dann kann
man auch kurz in die Knie gehen. Wenn man den Rechner fuer eine
Vorfuehrung mehr als 10min beansprucht, muss man sich sowieso fragen,
ob das sinnvoll ist und ob man nicht sinnvoller 'nen BoF angeboten
haette.

> hatte allerdings Andreas gesagt, daß es schön gewesen wäre, wenn der Rechner
> etwas eher online zum Installieren bereit gestanden hätte - faktisch war er

Ein weiterer Grund, die Konfigurationen irgendwo (nach Moeglichkeit
www.debian.org) zu sammeln, damit sie jederzeit schnell wieder
eingespielt werden koennen und man sich die Arbeit sparen kann.

> > . Wenn eigene Notebooks angeschlossen werden sollen, werden sie
> > HINTEN angeschlossen und Leute, die daran arbeiten, befinden sich
> > HINTER dem Stand.
>
> Ist mir recht - Notebooks sind sowieso durch den geringen Sichtwinkel, die
> kleinere Diagonale und die niedrigere Lichtausbeute nur bedingt als Vorführ-
> Rechner einsetzbar.

Richtig. Dass auf denen Linux auch laeuft, sollte jedem klar sein und
niemanden mehr in Staunen versetzen. Als Steuerrechner hinter dem
Tresen sind sie jedoch prima.

> > Ich hoffe, daß wir uns auf kommenden Events besser organisieren.
>
> Das ist das Ziel - mit jedem neuen Event sammeln wir Erfahrungen, die uns
> weiterbringen. Daß wir dabei Fehler machen, ist normal und nicht weiter

Deshalb gibt's auch konstruktive (hoffe ich jedenfalls) Kritik von
mir. Ich finde es enorm wichtig, Maneuverkritik (sp?) zu ueben, auch
um zu wissen, wie andere die Situation gesehen haben und natuerlich um
sie beim naechsten mal zu verbessern.

> schlimm. Daß Du jetzt hier so...hmm..ein wenig um Dich schießt, finde ich
> nicht ganz so angebracht (mit Nicht-mehr-mitmachen-wollen zu drohen übrigens

Sorry, aber ich habe vollstes Verstaendnis dafuer, dass andere Leute
die Dinge anders sehen und Staende anders planen als ich. Dummerweise
kann ich auf eine Reihe Staende und Erfahrung zurueckgreifen. Wenn
ich im Vorfeld weiss, dass es eh nix (in meinen Augen) wird, dann kann
ich mich heraushalten und meine Zeit sinnvoller einsetzen. Ich muss
es nur wissen.

Es ist nicht unbedingt eine Drohung, ich will meine Zeit nicht
dermassen verschwenden, dafuer ist sie mir einfach zu kostbar. In der
Zeit koennte ich dann besser an Freier Software arbeiten.

> auch nicht - ich denke, niemand hat Dich (oder irgend jemanden) zum Kommen
> gezwungen, sondern wir alle haben uns dafür gemeldet, weil wir Spaß dran
> haben, "unser" System der Öffentlichkeit zu zeigen).

Richtig. Deshalb wuerde ich das gerne vorher wissen und gleich
wegbleiben und lieber was sinnvolles machen. Diese meine Meinung
wirst Du mir doch sicherlich zugestehen.

Gruesse,

        Joey

-- 
The good thing about standards is that there are so many to choose from.
	-- Andrew S. Tanenbaum
-
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